Steinweg Walter

Walter Steinweg

*18.7.1926 in Horstmar; +2.8.2014 San Diego

Staatsangehörigkeit deutsch; staatenlos; US-Bürger

Vater Louis Ludwig Heinz Steinweg *9.9.1889 in Münster; +16.1.1942 Riga Salaspils, erschossen

Mutter Rosa Cohen *26.1.1892 in Horstmar; Riga; +5.11.1943 in Auschwitz

Geschwister

Paula Steinweg *2.10.1913 in Horstmar; oo Walter Cohn (1910-1956); Shanghai; 1.10.1947 San Francisco; Sohn Rolf Cohn *1938 in Shanghai

Kurt Steinweg * 27.8.1920 in Horstmar; Szeven Klein *13.8.1920; +31.3.2011 in Fort Lauderdale

Lieselotte Steinweg *12.4.1922 in Horstmar; oo Julius Lewin; Ehemann wegen Tauschhandel erhängt; + nach Nov. 1941 in Minsk

Ruth Steinweg *26.3.1924 in Horstmar; oo Chayim Holz; Riga, Stutthof; 29.11.1944 KL Flossenbürg; +25.2.2005 in Ra’Anana, Israel

Margarete Steinweg *25.8.1928 in Horstmar; +22.12.1944 in Libau durch russische Fliegerbomben umgekommen; eventuell auch schon am 12.10.1944 in Libau umgekommen

Liesel Steinweg *22.9.1931 in Horstmar; Riga; +5.11.1943 in Auschwitz

Doris Steinweg *12.6.1937 in Krefeld; Riga; +5.11.1943 in Auschwitz

Bilba Steinweg *10.8.1939 in Krefeld; Riga; +5.11.1943 in Auschwitz

Beruf „Laufjunge“ im Ghetto; Corporal der US-Army

Adressen Horstmar Ecke Neustraße/Gossenstraße; Krefeld, Elisabethstraße 54

Heirat Marilyn Rosenberg *24.7.1929

Kinder 3

Weiterer Lebensweg

Vor 1937 Umzug nach Krefeld

11.12.1941 Transport Da 38 Düsseldorf nach Riga, mit den Eltern und 6 Geschwistern  

13.12.1941 kurz vor Mitternacht Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Laderampe vereist

14.12.1941 morgens Fußmarsch ins Ghetto Riga

16.1. oder 1.2.1942 Vater Louis im Lager Salaspils von Seck erschossen

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

2.11.1943 Selektion im Ghetto Riga; Mutter Rosa geht freiwillig mit den drei jüngsten Kindern nach Ausschwitz

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland

1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um auch die Schwester Grete Steinweg

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden u.a.168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

1950-1953 Korea-Krieg als Corporal der US-Army

19.4.1954 Einbürgerung als  US-Citizen in Seoul, Korea

2.8.2014 San Diego

Gedenken

Dezember 2008 Gedenktafel Horstmar die Eltern und die acht Kinder der Fam. Steinweg

Stolpersteine in Horstmar Ecke Neustraße/Gossenstraße

Grabstein Miramar National Cemetery, San Diego, California, United States; Billion Graves

Quellen

http://stolpersteine-steinfurt.de/dokumentationen/dokumentation-horstmar/3/

https://billiongraves.de/grave/Walter-Steinweg/20385751

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-46.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411110-Duesseldorf30.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-47.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de913510

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de913453

https://collections.arolsen-archives.org/archive/11088461/?p=1&s=Steinweg%20Ruth&doc_id=11088464

U.S. Behördendaten Verzeichnis

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

District Court for the Chicago Division of the Northern District of Illinois Petitions for Naturalization, compiled 1906-1991; Nr. 7283937

http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 393, line number 27, record id 004894246_00828_26

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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