Lilli Marie Dreyfus
*28.3.1920 in Sulzbach; ✡30.4.1943 Sobibor
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Emil Dreyfus * 10.9.1883 in Sulzbach, Saar; 30.4.1942 nach Zamosc;
Mutter Toni Löwenbach *19.10.1881 in Freienohl; Kunstgewerbegeschäft; 30.4.1942 nach Zamosc
Geschwister
Anne Rose Dreyfus *17.10.1918 in Sulzbach; ✡7.9.1942 in Auschwitz
Walter Otto Dreyfus *13.3.1926 in Bochum; 5.11.1944 von Lissabon nach Haifa; ✡1950 in Israel, als Soldat bei einer Nachtübung von einer Schlange gebissen
Beruf Altenpflege in Arnheim
Adressen Bochum, Rheinische Straße 28; Amsterdam; Westerbork; Arnheim, Amsterdamseweg 1
Heirat Salomon Bernard de Leeuw *30.10.1913
Weiterer Lebensweg
1924 Umzug nach Bochum; Familie kauft das spätere Judenhaus Rheinische Straße 28
10. 2. 1938 Anna Dreyfus nach Flensburg, Hachschara-Lager Gut Jägerslust bei Flensburg
9. 7. 1938 Lilly Dreyfus auch nach Flensburg, Gut Jägerslust
10.11.1938 brutaler Überfall und Verwüstung des Gut Jägerhof. Alle Chawerim verhaftet, die Männer ins Polizeigefängnis Kiel, von wo sie später ins KL Sachsenhausen deportiert werden. Die Frauen kommen ins Gerichtsgefängnis in Flensburg im Südergraben und werden nach einem Tag entlassen.
16.11.1938 beide Schwestern kehren danach nach Bochum zurück
10.11.1938 Vater Emil im Novemberpogrom verhaftet, „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen
16.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen
27.5.1938 in Bochum mit Ehefrau bei Minderheiten-Volkszählung
4.1.1939 Bruder Walter mit Kindertransport über Bielefeld, Bentheim Amsterdam
Frühjahr 1939 Emigration in die Niederlande mit Schwester Anne
Juli 1940 Zwangsarbeit des Vaters beim Bauunternehmer Wittich
20.12.1940 Verkauf des Hauses an das Ehepaar Paul und Hilde Kamp
Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo für die Eltern sich am 23.1.1942 am Bahnhof Bochum einzufinden
Haben sich der Gestapo-Aufforderung zum Riga Transport 27.1.1942 entzogen
28.4.1942 Deportation der Eltern zur Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ nach Dortmund
30.4.1942 Eltern deportiert nach Zamosc mit Onkel Karl Dreyfus
Auf dem Dach des „Beth Chaloets“, Haus der zionistischen „Deventer Vereniging“ in der Papenstraat 45
1. Reihe: 2. von links Ernst Cosmann; 3. v.l. Harald Simon; ganz rechts Lilli Dreyfuss aus Bochum
Max Windmüller hinten rechts , halbverdeckt; außerdem:
Hedwig Gotthelf-Strauss, Ernst Hermann Cohen, Heinz Feldmann, Herbert Levy, Werner Ernst Hirschfeld
Lilli Dreyfuus mit Ehemann de Leeuw tauchen unter
28.1.1943 Polizeiliche Suchanzeige im „Algemeen Politieblad“
Mitte April 1943 Verhaftung in Scheveningen
22.4.1943 Interniert im Durchgangslager Westerbork, als onderduiker in die Strafbaracke 66
27.4.1943 Straf-Deportation auf den nächstmöglichen Transport nach Sobibor, die Transporte gingen einmal pro Woche jeweils Dienstag ab
Gedenken
Page of testimony für Emil und Toni Dreyfus in Yad Vashem von Neffe Hanns Löwenbach
Quellen
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Ralph Piorr (Hrsg) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg
nach Zamość im April 1942; Essen 2012
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de852835
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de853067
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130280420/?p=1&s=Dreyfus%201918&doc_id=130280420
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Dreijfus%22%7D