Marchand Walter

Walter Marchand

*6.7.1919 in Köln; Tod nach dem 10.4.1945

Buchenwald – Häftlingsnummer 83337

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Maxime Marchand *24.8.1881 in Glehn; Kaufmann; + 19.3.1943 in Riga

Mutter Emma Löb *14.12.1889 in Oberhausen; Installateurin in Riga, + 27.12.1944 in Stutthof

Geschwister

Edith Marchand *13.11.1922 in Köln; Riga; Stutthof; überlebt

Beruf Kfm. Angestellter; Motorenschlosser

Adressen Köln, Boissereestraße 10

Heirat ledig

Kinder

Mitbewohner Hans Marcus *20.4.1892 in Halle/Saale; Schauspieler; + in Riga

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

6.12.1941 Verhaftung und Verbringung in die Deutzer Messehallen

7.12.1941 Transport Tiefbahnhof Köln-Deutz nach Riga mit den Eltern, Schwester Edith und Untermieter Hans Marcus

10.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch der Familie ins Ghetto Riga

10.12.1941 Fußmarsch von Walter nach Salaspils

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof mit Mutter und Schwester Edith

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

Tod nach dem 10.4.1945 vermutlich auf dem Todesmarsch

15.7.1945 Schwester Edith im DP-Center Lübeck

Schwester Edith am 9.11.1945 nach Köln

Gedenken

Stolpersteine für Walter Marchand, seine Eltern und den Mitbewohner Hans Marcus in Köln, Boisereestraße 10; für den Vater Max ein zweiter in Köln-Mülheim Frankfurter Straße 10 (12)

1998 -2002 Pages of Testimony für Walter Marchand, seine Eltern und Schwester Edith von Alex Salm

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999166

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999169

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1008028

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Marchand&s_firstName=&s_place=Koeln&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6566289?s=83337&t=222836&p=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_25.jpg

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?sfrom=1214&s=2460&id=4354&buchstabe=M

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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