Gurau Hans Peter

Hans Peter Gurau, unbenannt Shimon Giora

*3.7.1922 in Chemnitz; ✡13.9.1989 in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Gustav Gurau *29.3.1880 in Blesen, Schwerin; ✡ 1942 in Belzec

Mutter Erna Schmitz *3.2.1898 in Leipzig; ✡ 1942 in Belzec

Geschwister

Klaus Gurau *12.7.1925 in Chemnitz; ✡ 5.9.1942 in Auschwitz

Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Chemnitz,Germaniastraße 1, Theater Straße 34; Paderborn

Heirat

1.Ehe vor April 1943 Friedel Horwitz *15.7.1923 in Ludwigshafen; ✡1943 in Auschwitz

2.Ehe mit Shoshana Magor/ Magier

Kinder zwei

Tochter Giora; oo Dudu Luft

Sohn Giora; oo Kashles

Weiterer Lebensweg

8 Jahre Volksschule

17.12.1936 Bruder Klaus in Amsterdam gemeldet

20.4.1938 Bruder Klaus nach Chemnitz zurück

22.12.1938 Bruder Klaus erneut emigriert in die Niederlande

17.5.1939 bei den Eltern mit Bruder Klaus in Chemnitz bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

22.10.1939 aus Berlin ins Lager Paderborn

Aufbaugruppe Paderborn Sommer 1939,
Max Sass stehend links; Max Levy hockend links; Peter Gurau vorn 2.v.l

20.6.1940 abgemeldet aus Paderborn ins Hachschara Gut Skaby, Friedersdorf

Wechsel in das Lehrgut Schocken in Winkel, Spreenhagen

6.5.1940 Friedel Horwitz aus Bad Dürkheim ins Landwerk Neuendorf

1940 Amputation des rechten Arms

16.6.1941 Peter Gurau aus Gut Winkel ins Landwerk Neuendorf

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

10.5.1942 Eltern von Weimar, Leipzig nach Belzec

8.8.-10.8.1942 Bruder Klaus in Westerbork

10.8.1942 Bruder Klaus von Westerbork nach Auschwitz

5.9.1942 Tod von Bruder Klaus in Auschwitz

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet, die Einsatzlager aufgelöst und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

10. 4.1943 Verhaftung in Neuendorf; aus dem Landwerk Neuendorf im Sande nach Berlin, Sammellager Große Hamburger Straße

19.4.1943 von Berlin mit Ehefrau Friedel sowie Rolf und Walli Baruch aus Paderborn auf dem 37. Osttransport in das KL Auschwitz

20.4.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Aufnahme ins Lager zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer 117026

18.1.1945 „Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge auf dem Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

9.2.1945 von Groß-Rosen nach Buchenwald

10.2.1945 Aufnahme im KL Buchenwald, Block 49

Keine Arbeitskommandos notiert

Das Ende des KL Buchenwald

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision

6.5.1945 Entlassung aus Buchenwald durch allierte Kommission

Alija nach Palästina

1951 im Kibbuz Netzer Sereni; Peter Giora mit Oscar Wassermann Nachfolger von Aharon Bacia als Schatzmeister des Kibbuzes bis 1956

1960 Zeuge im Auschwitz-Prozess

1985 Peter Gurau auf dem Treffen der Paderborner Gruppe im Kibbuz Netzer Sereni

19.-28.5.1989 Teilnehmer des Treffens der Chawerim in Paderborn

13.9.1989 Tod in Israel

Gedenken

10.5.1955 Pages of Testimony für die Eltern und den Bruder Klaus von Simon Giora (Gurau)

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Aharon Bacia, Eine Lebensgeschichte; 2010

www.dokin.nl/deceased_children/klaus-gurau-born-12-jul-1925/

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881972

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881971

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881970

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6039974?s=Gurau%201922&t=1633273&p=05

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Gurau&s_firstName=&s_place=Chemnitz&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gurau%22%7D

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT37-24.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert