Max Katzenstein
*25.9.1918 in Elberfeld ; ✡ Todesdatum und Ort unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Albert Katzenstein *18.12.1869 in Grebenstein, Hessen; ✡4.9.1942 in Theresienstadt
Heirat der Eltern 27.12.1912 in Horkheim, Heilbronn
Mutter Selma Kahn *6.5.1879 in Horkheim ✡ 18.2.1944 in Theresienstadt
Geschwister
Robert Katzenstein *1928; 1942 in Theresienstadt (?)
Beruf Schlosser
Adressen Elberfeld, Wuppertal, Gutenbergstraße 41; Pillgram; Bielefeld
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1891-1896 Mutter Selma auf dem Städtischen Lyzeum in Göttingen
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Koblenzer Straße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand für zunächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.
1939 zu Hachschara in das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Koblenzer Straße 4
März/April 1940 wegen der räumliche Enge Wechsel in das Lager in der Schloßhofstraße 73a, einem ehemaligen Gutshof.
Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.
23.3.1940 wechselt in das Lager in der Schloßhofstraße 73a
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.
6.4.1940 wechselt er in das Forst- und Ernteeinsatzlager Pilgram
Rückkehr zu den Eltern nach Wuppertal, Gutenbergstraße 41
November 1941 Verhaftung von 242 Juden in Wuppertal
10.-14.11.1941 Deportation ab Wuppertal (Düsseldorf) ins Ghetto Minsk
Der Transportleiter Meurin, Hauptmann der Schutzpolizei Meurin schreibt in seinem Bericht
„Der Judentransport, umfassend 992 Juden aus den Städten Düsseldorf, Essen und Wuppertal, wurde am 10.11.1941 um 10,40 Uhr vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf abgelassen. Die Fahrt führte über Mettmann nach Wuppertal-Steinbeck, wo die von dort zu evakuierenden Juden fertig verladen bereitstanden und an den Zug angehängt wurden. … Die Juden waren um diese Zeit ziemlich weich, da der Zug vielfach unbeheizt liegengeblieben war und vor allem seit Einfahrt ins russische Gebiet keine Möglichkeit mehr gegeben war, Wasser zu fassen…“
21.7.1942 Eltern auf Transport VII/1, Zug Da 70 von Düsseldorf nach Theresienstadt
4.9.1942 Vater Albert stirbt in Theresienstadt; Diagnose: Enteritis
18.2.1944 Tod der Mutter Selma in Theresienstadt
Todesdatum und Ort von Max Katzenstein sind unbekannt.
Gedenken
31.12.1955 Page of Testimony für Selma und Max Katzenstein von seinem Onkel Ludwig Kahn
Quellen
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411110-Wuppertal6.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_411110.html
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11198570
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998