Sender Alfred

Alfred Sender

*16.8.1910 in Magdeburg; ✡

Staatsangehörigkeit polnisch; staatenlos

Religion jüdisch

Vater Eisig Sender *30.4.1874 in Rozen Maly, Kosow Pokucki, Stanislawow ✡21.12.1943 in Auschwitz

Heirat der Eltern 1911 in Magdeburg

Mutter Freide Frieda Spiegel *12.10.1880 in Rozniatow ✡ 21.12.1943 in Auschwitz

Großeltern

Jacob und Sara Sender

Josef und Leah Spiegel

Geschwister

Leon Sender *3.2.1908 in Magdeburg; 2.7.1997 in Riverside County California; oo 1949 Bertha Weiner (1900-1990)

Beruf Praktikant

Adressen Magdeburg, Alter Markt 23; Bielefeld; Krieschow; Magdeburg, Judenhaus Brandenburger Straße 2a

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1938 Alfred Sender Geschäftsinhaber des Wäschehaus Sender Alter Markt 23;

Inhaberin des Hauses Alter Markt 23 ist Mutter Freide Sender

17.5.1939 mit beiden Eltern in Magdeburg bei der Minderheiten-Volkszählung

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

29.12.1939 aus Magdeburg zur Hachschara in das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

23.3.1940 wechselt er in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.

11.7.1940 wieder in Magdeburg, Altermarkt 23

9.8.1940 Abmeldung aus Bielefeld in das Forst- und Ernteeinsatzlager Krieschow zusammen mit den ebenfalls staatenlosen Sigmund Schadchin, Berta Schanzer und Lina Schmidt. Er kommt in das Lager Feldschneidemühle

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Bielefeld“

26.2.1943 Alfred Sender deportiert aus Magdeburg, Judenhaus Brandenburger Straße 2a

auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Unmittelbar vor der am 27.2.43 durchgeführten „Fabrikaktion“ gelangte mit dem 30. Osttransport neben 901 Berliner Juden wiederum eine große Zahl von Personen aus anderen Städten und Regionen Deutschlands nach Auschwitz, darunter allein 108 Juden aus Leipzig, 67 aus Magdeburg und weiteren Orten, Chawerim aus Steckelsdorf und Gut Skaby

Keine weiteren Daten

Tod in Auschwitz

Schicksal der Familie

2.12.1942 Eltern auf dem Transport XX/3 Magdeburg nach Theresienstadt

Liste zum Transport XX/3: Deportation nach Theresienstadt am 02.12.1942

18.12.1943 Eltern auf dem Transport Ds von Theresienstadt nach Auschwitz

17.10.1949 Einwanderung von Bruder Leon in Laredo, Texas

Gedenken

26.11.1978 Pages of Testimony für Alfred und die Eltern von Bruder Leon Sender, Los Angeles

18.3.2007 Stolpersteine für die Familie Sender in Magdeburg auf der Nordseite des Alten Marktes zwischen Bötelstube und Buttergasse; Pate: Dieter Haas

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.magdeburg.de/PDF/Sender_Familie.PDF?ObjSvrID=698&ObjID=6278&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1555057670

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1160043

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de960482

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de960486

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5079863

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT30-47.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212349

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11204292

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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