Ilse Dvora Buchholz
*5.5.1922 in Detmold ; ✡ 11.11.2009 in Mishmarot
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Bernhard Buchholz *20.4.1888 in Detmold ; ✡ 26.12.1944 in Buchenwald
Mutter Irmgard Hellwitz *14.4.1895 in Gladbach; ✡ 9.10.1944 in Stutthof
Geschwister
Gerhard Gad Buchholz Eshel *9.12.1926 in Detmold; oo Lepyanski
Beruf –
Adressen Detmold; Bielefeld, Stapenhorststraße ;
Heirat Moses Bakschitsky *22.9.1915 in Butrimonis, Litauen; ✡11.11.2005 Mishmarot
Kinder
Yossi Josef Bakschitsky
Weiterer Lebensweg
1932 Familie Buchholz zieht von Detmold nach Bielefeld; Vater Bernhard leitet die Firma für Lederwaren Gottlieb Vogt in der Ritterstraße 75
Ilse zur Hachschara /Gärtnerausbildung in die Israel. Gartenbauschule Ahlem
15.3.1939 Ilse zur Alijah nach Palästina
17.5.1939 mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
28. 8.1939 Vater Bernhard Buchholz an Ilse in Jerusalem:
„Mein lieber Ilsespatz! […] Hoffentlich ist dieser Brief nicht lange unterwegs. Nachricht wirst Du von uns bekommen, aufregen brauchst Du Dich nicht. Es geht der Familie gut. Bist du noch immer draußen tätig? Beim Siedeln musst uns evtl. dann noch tüchtig anlernen. Recht viele Grüße und Küsse, Dein Vater“.
September 1939 Zwangsumzug der Eltern und des Bruders aus der Stapenhorststraße in das „Judenhaus“ Ritterstraße 57
25.12.1939 Bruder Gerhard abgemeldet aus Bielefeld nach Palästina zur Schwester Ilse
13.12.1942 beide Eltern ab Bielefeld deportiert nach Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft der Eltern im KL Stutthof
16.8.1944 Vater Bernhard von Stutthof nach Buchenwald
Vater Bernhard vermutlich im September 1944 mit den aus Stutthof kommenden Häftlingen von Buchenwald ins Außenlager Rehmsdorf Tröglitz Codename Wille, Zwangsarbeiter im Gradierwerk der BRABAG¸ Männeraußenlager Braunkohle-Benzin AG (Brabag), Zeitz“, Tarnname „Wille“ (nach dem Werkleiter der Brabag in Zeitz, Dr. Wille)
26.12.1944 Tod des Vaters im Außenlager Rehmsdorf bei Tröglitz
Gedenken
2002 Gerhard Buchholz schreibt:
„Jahrelang dachte ich darüber nach, wie fühlten sich meine Eltern, fast fünf Jahre bis zum Kriegsende. Sie, die nie jemandem Leid antaten. Wie überlebten sie, bevor und nachdem sie mit Gewalt getrennt wurden? Litten Kälte, Hunger, Leid – alles Fragen, die uns 50 Jahre nie verlassen haben“
19.4.1999Pages of Testimony für die Eltern von Ilse und Gerhard Buchholz
Grabstein auf dem Mishmarot Cemetery, Pardes Hanna-Karkur, Israel
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de849492
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de849506
Decker, Brigitte (Hrsg.), Heimweh nach Bielefeld? Vertrieben oder deportiert: Kinder aus jüdischen Familien erinnern sich (Bielefelder Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte 22), Bielefeld 2007
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld2.jpg