Neuwahl Siegfried
*4.7.1911 in Brilon; ✡ nach April 1942 in der Region Zamosc
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Gustav Neuwahl *28.1.1880 in Brilon; ✡ 16.1.1943 in Olsberg
Mutter Elfriede Frieda Grünewald *28.7.1883 in Bielefeld; 8.4.1937 in Brilon
Großmutter Sara Ikenberg *25.2.1851 in Nieheim; ✡ 30.11.1930 in Brilon

Onkel
Salomon Neuwahl *7.9.1877 in Brilon; ✡28.11.1931 in Brilon
Siegfried Neuwahl *28.12.1883 in Brilon; oo Mine Winter (1893); beide✡nach April 1942 in Zamosc;

Albert Neuwahl *27.4.1888 in Brilon; oo Frieda Blumenthal *1897 in Groebzig ✡ beide nach April 1942 in Zamosc
Geschwister
Walter Neuwahl *Aug 1912 in Brilon; ✡24.2.1913 in Brilon

Ruth Neuwahl * 21.7.1919 in Brilon; ✡nach April 1942 in Zamosc
Cousin/e
Hannelore Neuwahl *31.1.1928 in Brilon; ✡nach April 1942 in Zamosc

Julius Neuwahl *6.5.1930 in Brilon; ✡nach April 1942 in Zamosc
Hans Neuwahl *8.6.1921 in Schwerte; ✡19.7.1976 in Victria, Australien
Beruf –
Adressen Brilon, Kirchenstraße 22; Werther; Bielefeld; Spreenhagen

Heirat Charlotte Hertz *23.5.1920 in Lünen
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Onkel Albert und Siegfried Neuwahl verhaftet in Brilon im Novemberpogrom
Onkel Siegfried deportiert, „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen; Albert Neuwahl ins Gefängnis in Brilon; er wurde dort fünf Tage später wieder entlassen, weil Dr. Ples aus Brilon ihm Haftunfähigkeit aufgrund von Herzbeschwerden bescheinigte.
16.12. 1938 Entlassung des Onkels aus dem KL Sachsenhausen
17.5.1939 Charlotte Hertz in Dortmund bei Minderheitenzählung
Siegfried zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Gut Winkel bei Spreenhagen
17.5.1939 Vater Gustav und Schwester Ruth in Brilon bei Minderheitenzählung
Charlotte Hertz-Neuwahl in Unna, jüdisches Altenheim der RVJD Westfalen
27.4.1942 Charlotte Neuwahl mit 4 Pflegekräften und 15 Bewohnern des Israelitischen Altenheim Unna nach Dortmund verbracht in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“
27.4.1942 Familie Neuwahl in Brilon von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc; von der Familie Neuwahl zählen dazu; Siegfried mit Frau Charlotte und Schwester Ruth Neuwahl, Onkel Albert mit Frau Frieda und ihren Kindern Hannelore und Julius Neuwahl, Onkel Siegfried Neuwahl und Frau Wilhelmine aus Schwerte
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Einziger Überlebender der Familie ist Cousin Hans Neuwahl, Sohn von Siegfried und Wilhelmine Neuwahl, der 1939 mit Kindertransport nach England kommt
Gedenken
Stolperstein für Ruth Neuwahl in Brilon, Kirchenstraße 22

Sep. 2012 Stolperstein für Charlotte Hertz-Neuwahl in Unna, Mozartstraße, vor dem ehem. jüdischen Altenheim der RVJD Westfalen
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937066
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937048
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930593
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861205
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937050
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937061
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937065
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937067
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316