Kaufmann Alfred

Alfred Kaufmann

*16.1.1922 in Bonn; ✡ Tod in Polen nach 1942

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Josef Kaufmann *27.2.1888 in Rheinbach; ✡ 24.7.1942 Maly Trostinec

Mutter Hedwig Johanna Klee *17.2.1892 in Saffig; ✡ 24.7.1942 Maly Trostinec

Geschwister

Hilde Kaufmann *14.3.1919 in Bonn; ✡ 24.7.1942 Maly Trostinec

Geschwister

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Bonn; Würzburg; Hattenhof;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1.12.1938 Umzug von Würzburg nach Bonn

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Alfred Kaufmann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

Alfred Kaufmann abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof

5.5.1941 Alfred Kaufmann erneut im Gehringshof gemeldet

21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lagr wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nungen in „Jü­di­sches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager  z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.

Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet

8.6.1941 Alfred Kaufmann abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof in das Forsteinsatzlager Kaisermühl bei Frankfurt/Oder gemeinsam mit drei Chaluzim  Josef Aronsohn, Herbert Baer und Arnold Stern

2.4.1942 Verhaftung von Alfred Kaufmann mit 17 Chaluzim im Forsteinsatzlager Kaisermühl

2.4.1942 Verhaftung von gut 60, besonders älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen Bewohner des Landwerks Neuendorf; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht; Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, verzeichnete in seinem Tagebucheintrag vom 5.4.42: „Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“

Tod von Werner und Kläre Abel vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt

Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942

„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“

Tod in Polen nach 1942

Massenerschießung im Wald von Blagowtschina

Internierung der Eltern und Schwester im Zwangsarbeiterlager Bardenberg

20.7.1942 Deportation von Köln Deutz nach Maly Trostinec bei Minsk

24.7.1942 Massenerschießung im Wald von Blagowtschina

Gedenken

1.10.1977 Page of Testimony für Alfred Kaufmann von Cousin Harry Klei

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896011

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896442

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1559965

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de493105

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11240312

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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