Bergmann Abraham

Abraham Dolik Bergmann

*1.1.1920 in Boryslaw, Drohobycz; ✡ ?

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Wolf Bergmann *1891 in Sambor; ✡ in Boryslaw, Drohobycz

Mutter Fela Turner/Grynberg *1900 in Boryslaw, Drohobycz; ✡ in Boryslaw, Drohobycz

Geschwister

Ela Bergmann *1924 in Sambor

Beruf Textilarbeiter; Landarbeiter

Adressen Boryslaw, Drohobycz; Hattenhof Nr. 36;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Abraham Bergmann gehört zu der Gruppe der aus Russland nach Polen „Repatriierten“, die 1939 in die Sowjetunion geflohen waren.

1946 kamen viele der „Repatriierten“ mit den BRICHA-Aktionen über Tschechien und Österreich nach Deutschland

9.9.1946 im US- DP-Center 523 (Budingen oder Kleinheubach, Main)

29.10.1946 in Hasenecke bei Kassel

6.7.1947 mit 119 Bewohnern auf dem Gehringshof (offiziell IRO Camp Nr. 553) in der Liste für den Suchdienst München

Dolik Bergman, ebenfalls einer der „Repatriierten“,  erinnerte sich, dass Brot die Eintrittskarte für die Mitglieder der Ausbildung in die deutschen Geschäfte war:

„Es reichte, Brot mitzubringen und wir konnten im Dorf alles kaufen. Es gab eine bekannte Fotografin in Fulda und wenn wir wegfuhren, nahmen wir Brot für sie mit und sie fotografierte uns. Es gab sogar einen Typen unter uns, der eine Tafel Schokolade nahm und im nahegelegenen Dorf nach Gelegenheitssex suchte.“

Nach Emigration des Leiters Arthur Posnanski und dem Eintreffen einer großen Gruppe rumänischer Juden, verloren sich im Kibbuz die Ideale der NOHAM-Bewegung.

„In Diskussionen über die Gruppen, die aus Rumänien kamen, äußerten die Anführer der „BRICHA“ die Meinung, dass diese ‚“‚eine Gruppe waren, die unter einem Zusammenbruch der Ordnung litt … Schlechtes menschliches Material für die Besiedlung Palästinas, wenn sie dorthin gelangen‘.“

Dolik Bergman und seine polnischen Freunde gingen deshalb nach München und kamen einige Monate später in Israel an:

Sommer 1948 Judith Baumel schreibt: „Nach Angaben von D. Bergman, der auch einer der letzten war, der die Ausbildung verließ, versuchten die Rumänen, ihn als „Besitzer des Hofes“ einzutragen, um den Hof an eine Gruppe von Deutschen zu verkaufen. Bergman vereitelte die Verschwörung und machte die beiden Abgesandten von Givat Brenner, die die Ausbildung leiteten, darauf aufmerksam. Ende des Sommers 1948 schien die Affäre um den „Kibbuz Buchenwald im Exil“ zu Ende zu gehen. Dolik Bergman und seine Freunde gingen nach München und kamen einige Monate später in Israel an.

2.10.1948 Ankunft von Abraham Bergmann in Haifa auf der SS NARZISSE

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof 1929-1943 und 1945-1948

Das jüdische Umschulungs-/Hachscharalager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger war der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lager wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden.

Nach der Befreiung im Jahre 1945 wird der Hof zum „Kibbuz Buchenwald“, offiziell zum IRO-Camp Nr. 553

Der Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bestand von Juni 1945 bis Oktober 1948

Gedenken

Pages of Testimony für die Eltern und (Stief-)Geschwister von Abraham Bergmann

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/87881410

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Telefoninterview von Judith Baumel mit Dolik Bermann 31.12.1987

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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