Kuperberg Juda

Juda Lejb Kuperberg

*26.1.1910 in Kielce; ✡ ?

Staatsangehörigkeit

Religion jüdisch

Vater Jankiel Berek Kuperberg *23.1.1870 in Wielki; ✡ ?

Heirat der Eltern 10.12.1900

Mutter Hinda Laja Dembski *ca. 1868; ✡ ?

Geschwister

Izrael Icek Kuperberg *1891 in Kielce, Swietokrzyskie; ✡ 2.2.1898 Daleszyce

Rywka Kuperberg *13.3.1901 in Daleszyce; ✡ ?

David Aron Kuperberg *4.2.1902 in Daleszyce; ✡ ?

Beruf Schneider; landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Kielce, Domaszowska 3; Warschau; Hattenhof Nr. 36;

Heirat Eugenia Braun

Kinder

Weiterer Lebensweg

1935 Flecktyphus (Fleckfieber)

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

4.9.1939 Besetzung von Kielce

Das Ghetto Kielce

31.3.1941 Errichtung des Ghetto Kielce, großes und kleines Ghetto

6.4.1941 Abriegelung des Ghettos

20.-24.8.1942 Auflösung des Ghetto KielceMai/ Anfang Juni 1943 Deportation eines Teil der jϋdischen Lagerinhaftierten aus Kielce in die Arbeitslager in Starachowice, Skarżysko-Kamienna, Pionki und Bliżyzna

Sommer 1942 -6.6.1943 mit Szmul Joskowicz  zur Zwangsarbeit in der HASAG-Munitionsfabrik in Kielce

Szmul Joskowicz berichtet über eine Sabotage in der Munitionsfabrik HASAG:

„Eigentlich war es eine ziemliche Sabotage. Tagsüber haben wir es geschafft, ziemlich viele Kugeln zu machen. Nun ja, der Sonntag verlief ganz gut. Alle gingen glücklich nach Hause. Doch am Montagmorgen gab es in der Produktionshalle eine ganz großes Theater. Dort stellt sich bei der Inspektion heraus, dass alles defekt ist, alles was er empfohlen hat. Wer war das? Seien Sie wütend auf die Arier, warum transportieren sie solche Produkte, und fragen Sie nicht, was passiert ist. Bis sie anhand dessen, was die Bohrer bohrten und die Messer schnitten, bewiesen, dass es nicht das war, was sie selbst produzierten, sondern dass sie es am Sonntag passierte. Sie haben es bewiesen, und es war nicht schwer, die Deutschen zu überzeugen. Sie sagten: Die Juden waren es. Dann begann in der Halle ein Gemetzel. Wer erwischt wurde, wurde zu Tode geprügelt. Ich hatte Glück, ich ging zum Bohrer schärfen. Es gab einen besonderen Ort zum Schärfen, und ich kam eine Weile später zurück, als sich die Lage beruhigt hatte. Dann nahmen sie Jakowowitz in Gewahrsam – nein, sie nannten ihn Kuperberg, ich muss korrigieren: Sein Name war Kuperberg, er war der Prüfer, einer aus Kielce. Der zweite war Mechamelnik. Sie wurden zur Bewachung gebracht und zurückgebracht. Sie brachten sie lebend zurück, aber ich habe noch nie Menschen gesehen, die am ganzen Körper solche Schnittwunden hatten, von Kopf bis Fuß, ihre Körper nahmen alle möglichen Farben an, anders und seltsam, alles war geschwollen, alles war zerschnitten, und wir hatten Angst …“

Transport der Häftlinge mit der Bahn zunächst zum HASAG-Werk in Tschenstochau, dort abgewiesen wegen Überfüllung, ebenfalls in Radomsk abgewiesen; Weitertransport von 55 Gefangenen auf Lastwagen und mit der Bahn nach Przedborz  bei Lodz, wo sie ein provisorisch mit Stacheldraht umzäuntes Lager aufbauen und Panzergräben ausheben müssen

Das Arbeitslager Przedborz bestand von Juli bis Oktober 1944

Die Häftlinge für einige Wochen in diesem Lager, dann werden die zuvor bei der HASAG in Kielce beschäftigten Arbeiter aufgerufen und nach Buchenwald deportiert

Er ist auf einer Transportliste aus Kielce/Radom gelistet

8.9./9.9.1944 Überstellung in das KL Buchenwald, Häftlingsnummer 84934

nach 2 Wochen Quarantäne Unterbringung im Judenblock Nr. 23

Arbeitskommandos in Buchenwald -Niederorschel

25.9.1944 Ako. Nr 45 Maurerkolonne SS-Lazarett

Das Buchenwald Außenlager Niederorschel

7.10.1944 eine Gruppe geht als angebliche Schlosser in das Buchenwald-Außenlager in Niederorschel; „Langenwerke AG”, in Obereichsfeld nahe bei Worbis, Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG:

David Anzlewicz, Fischel Baruch, Haim Berlinerblau , Szmul Joskowicz, Josef Kornreich, Juda Kuperberg, Szlama Lajzerowicz, Hersz Landgarten, Chaim Pinkusiewicz, Majer Skorecki, Mosze Sztern, Josef SztucbergOskar Wassermann

30.11.1945 Szulim Szwajcer ins Außenlager Niederorschel, Kommando „No“

13.12.1945 eine weitere Gruppe wird nach Niederorschel überstellt: u.a.

Wolf Gor und Samuel Birk

1.4. 1945 Auflösung des Lagers in Niederorschel; Todesmarsch der 527 verbliebenen Häftlinge nach Buchenwald zusammen mit den o.a.Chawerim

Zwi Landgarten berichtet von der Flucht von Haim Berlinerblau:

 „Zwei Chawer versteckten sich. Wir erfuhren, dass die Amerikaner in unsere Richtung vorrückten, und plötzlich war die Hoffnung groß. Den beiden Flüchtigen gelang es. Einer von ihnen war Haim Berlinerblau. Als wir an diesem Tag das Kommando erhielten, stellten sie fest, dass sie vermisst wurden, begannen mit der Suche, konnten sie aber nicht finden. Wir hatten keine Zeit und gingen weiter, waren aber zufrieden, dass wir Zeit mit der Suche verschwendet hatten. Wir versuchten ständig, langsamer zu werden und Zeit zu gewinnen, weil wir wussten, dass die Amerikaner nah dran waren. Und wir waren auf dem Weg nach Buchenwald.“

10.4.1945 Ankunft von 425 Häftlingen im Stammlager Buchenwald, am Vorabend der Befreiung

11.4.1945 Befreiung in Buchenwald

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf mit einem Bus und zwei LKW’s auf den Gehringshof

August 1945 Juda Kuperberg auf der Belegungsliste des Gehringshofs

17.8.1945 auf der Antragsliste für französische Transfervisa nach Marseille

27.8.1945 Juda Kuperberg mit insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille

Nach der Abreise befanden sich noch 40 Chaluzim auf dem Gehringshof und in Gersfeld

4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille

Kibbuz Buchenwald III in Palästina – Netzer Sereni

8.9.1945 Ankunft der 78 Chaluzim in Haifa auf der SS MATAROA mit Arbeiterzertifikat C/L

Nach kurzem Aufenthalt im britischen Internierungscamp Atlith gehen viele in den Kibbuz Afikim.

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6409229

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989942

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989954

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67920680

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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