Eli Elly Elias Löwenstein
*25.9.1883 in Bochum; ✡ 25.1.1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Jakob Löwenstein *7.1.1849 in Rhede; ✡ 6.5.1929 in Essen
Mutter Ester Urias *12.8.1850 in Hattingen;✡ 4.11.1941 in Köln
Geschwister
Max Loewenstein *1878 ;✡ 1931
Sally Loewenstein *1881;✡ 1971
Amalie Maja Loewenstein *1895; ✡ 1934; oo Adolf Katzenstein (1894-1974)
Beruf –
Adressen Bochum; Reichenberg bei Dresden, Gartenstraße 5; Essen;
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1898 Eintritt in das Alumnat der Jacobson-Schule in Seesen
1900 Abgang als Abiturient vermutlich als „Einjähriger“
Hannelore Steinert berichtet über ihn:
„Nach einem längeren Sanatoriumsaufenthalt in Reichenberg Bezirk Dresden teilte er seinen Verwandten 1936 mit, dass er in Reichenberg bleiben und privat bei einer Familie leben würde. In der Familienchronik von 1937 stand über ihn: „Eli, der leider körperlich behindert ist, betätigt sich viel musikalisch und lebt heute glücklich und zufrieden in einer arischen Familie.“ Am 30.7.1939 kehrte Eli Loewenstein nach Essen zurück und wohnte in der Cäsarstraße 22, in der Pension von Else und Siegfried Löwenstein (nicht verwandt), ab 16.4.1940 in der Haus-Berge-Straße 231, einem katholischen Krankenhaus (heute Teil des Elisabeth-Krankenhauses) mit einer Abteilung zur Pflege behinderter Menschen. Bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt am 22.7.1942 lebte Eli Loewenstein hier unbehelligt. Im gleichen Deportationszug befanden sich auch Else und Siegfried Löwenstein, die beide überleben. Eli Loewenstein wurde in Auschwitz ermordet. Der Sohn seiner Cousine, Fritz Rohr, schilderte ihn in einem Interview 1985 als „unglaublich witzigen Menschen und Geschichtenerzähler“, den alle liebten.“
17.5.1939 Eli Löwenstein in Reichenberg bei Dresden, Gartenstraße 5 bei Minderheiten-Volkszählung
Unklar: ein Sanatorium Reichenberg gab es in Württemberg, aber nicht bei Dresden.
30.7.1939 Rückkehr aus Reichenberg nach Essen
16.4.1940 in Haus Berge, katholisches Pflegeheim
21.7.1942 deportiert aus dem Pflegeheim Haus Berge auf Transport VII/1 nach Theresienstadt
23.1.1943 Eli Löwenstein auf Transport C/r mit 2017 Juden von Theresienstadt nach Auschwitz; nur fünf haben überlebt.
Gedenken
Stolperstein für Eli Löwenstein in Essen, Germaniastraße
Quellen
Die Säkularfeier in der Jacobson-Schule zu Seesen am Harz, 1868
C. Gürbich, Chronologisches Verzeichnis der Schüler der Jacobson-Schule, 1801-1868
Schülerverzeichnis 1801-1891 der Jacobson-Schule in Seesen, Manuskript
Hannelore Steinert, Alte Synagoge Essen, Sammlung Eli Loewenstein
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5059070
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/22673-elly-l-wenstein
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de919352
https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420721-28.jpg
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997