Rendsburg Werner

Werner Rendsburg *12.11.1924 in Hamburg; ✡ 7.7.1944 Litzmannstadt

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater John Jeremias Rendsburg *15.10.1887 in Hamburg; ✡ 11.2.1943 in Litzmannstadt

Der Vater hatte 13 Geschwister Rendsburg

Mutter Minna Vogel *26.8.1894 in Hamburg; ✡ 7.7.1944 Litzmannstadt

Geschwister

Manfred Rendsburg *2.9.1919 in Hamburg; ✡24.7.2001; oo Marianne Rosenbaum (1920-1945)

Norbert Rendsburg*26.7.1921 Hamburg; ✡ 16.4.1943 im Ghetto Lodz/Kulmhof

Cousin/e

Lilly Rendsburg *28.12.1909 Hamburg; ✡7.5.1943 Sobibor; oo Walter Meininger

Manfred Rendsburg *4.2.1920 in Hamburg; 2002 in Kirjat Tivon; oo Inge Juliusberger *20.9.1926 in Breslau

Julius Rendsburg *15.1.1922 in Hamburg; ✡31.5.2009

Beruf Schuhmacher, landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Hamburg im Grindel, Bornstraße 20; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

7.11.1938 Ankunft von Cousin Manfred Rendsburg in Haifa mit Studentenzertifikat des Hechaluz Kategorie B(III)

9./10.11.1938 Novemberpogrom

17.5.1939 Werner Rendsburg mit den Eltern und Bruder Norbert in Hamburg im Grindel, Bornstraße 20 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Manfred mit Ehefrau Marianne in Hamburg Hamm, Hammer Redder bei Minderheiten-Volkszählung

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

September 1939 Der Landrat des Kreises Beeskow-Storkow erstellt ein Verzeichnis aller ortsansässiger Juden; in diesem die die Brüder Rendsburg noch nicht erfasst.

Nach September 1939 Brüder Norbert und Werner und Cousin Julius Rendsburg zur Hachschara auf Gut Skaby

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay, so auch am 11.1.1940 Norbert Rendsburg.

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande,: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

27.2.1942 Fabrikaktion im Gut Skaby, Verhaftung von Cousin Julius Rendsburg mit den verbliebenen 13 Chaluzim

1.3.1942 Cousin Julius Rendsburg mit 12 weiteren Chaluzim aus Skaby auf dem 31. Osttransport nach Auschwitz; er überlebt Auschwitz und Ohrdruf; befreit in Theresienstadt

Das Ghetto Lodz (Litzmannstadt)

1.9.1939 Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Polen

8.9.1939 Besetzung von Lodz (700 000 Einwohner, davon 233 000 Juden)

2.11.1939 Reichspropagandaminister Joseph Goebbels nach dem Besuch von Lodz:

„In Lodz herrschen noch tolle Zustände. Die Judenplage wird allmählich unerträglich. … Warum nur muss dieser Dreckhaufen eine deutsche Stadt werden! Es ist ja eine Sisyphosarbeit, Lodz germanisieren zu wollen. Und wir hätten diese Stadt so gut als Abladeplatz benützen können.“

Februar 1940 Einrichtung des Ghetto Lodz

25.10.1941 Deportation von Werner mit seinen Eltern und Brüdern Manfred und Norbert von Hamburg ins Ghetto Lodz

Wohnadresse in Lodz zuletzt Hausierergasse 3 /9

16.4.1943 Deportation von Norbert Rendsburg nach Kulmhof

7.7.1944 Tod von Werner und seiner Mutter Minna Rendsburg kurz vor der endgültigen Auflösung des Ghetto Litzmannstadt

Bruder Manfred und Schwägerin Marianne in Lodz

25.10.1941 Deportation mit seiner ersten Frau Marianne und deren Eltern ins Ghetto Lodz

Manfred und Marianne mit ihren Eltern Rosenbaum in ein Zimmer mit Küche für sechs Personen in der Franzstraße 30/20 eingewiesen.

Manfred bei der Ghetto-Feuerwehr (Ordnungsdienst?)

Sommer 1944 bei der Räumung des Ghetto Lodz deportiert nach Auschwitz

Manfred Rendsburg von Auschwitz in das KL Groß Rosen

3.9.1944 Schwägerin Marianne von Auschwitz nach Stutthof

9.1.1945 Tod von Schwägerin Marianne in Stutthof

Januar 1945 Evakuierung von Groß Rosen; Todesmärsche

Manfred Rendsburg kehrt nach Hamburg zurück, zunächst Hammer Landstraße 59, dann in die Robert-Koch-Stieg 3

1950 Suchanfrage von Manfred Rendsburg an den ITS Arolsen für seine Familie

Gedenken

28.8.1977 Pages of Testimony für Werner, Norbert, die Eltern John und Minna sowie Marianne Rendsburg von Neffe Gary Rendsburg

Quellen

https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=1224

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de949195

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de949197

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de949189

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de927266

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de949193

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de949194

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert