
Max Meir Meiseles
*19.2.1900 in Jasienowice; ✡Dez. 1986 in New York;
Staatsangehörigkeit Österreich, polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Chaim Salomon Shlomo Meiseles *12.2.1866 Kniazowskie/Dolina/Galizien; ✡ 19.1.1940 in Sachsenhausen
Mutter Priwa Jeckel *10.10.1865 in Kalusz, Galizien; ✡8.12.1940 in Gelsenkirchen
Geschwister

Jecheskiel Oskar Meiseles *8.9.1895 in Jasienowice; ✡1943 in Auschwitz

Moritz Moses Joseph Meiseles *12.10.1897 Sosnowitz; ✡1943 Auschwitz; oo Estera Karfiol-Dörfler*20.6.1895 in Lancut, Galizien; ✡ 1965 in Antwerpen
Golda Meiseles *10.6.1902 in Jasienowice; ✡ ; oo 1932 Elimelech Max Hofsteter/Ofir (*1908)

Hermann Markus Zwi Meiseles *31.8.1905 in Essen; ✡1934 nach Haifa
Beruf Kaufmann; Farmer; Schneider
Adressen Wattenscheid, Hochstraße 42; Luxemburg, Pastoenstraße 40; Marseille; Lissabon; New York

Heirat 1940 Therese Rothschild *14.6.1913 in Brüssel; ✡ 5.10.1987 in Brooklyn
Kinder
Henry Meiseles *24.2.1943 in Sosua, Dominikanische Republik; ✡ 6.7.2011 USA
Weiterer Lebensweg
Zwischen 1902 und 1905 Zuzug der Familie aus Galizien nach Essen; dann Wattenscheid
1913 Vater Salomon erstmals im Wattenscheider Adressbuch Hochstraße 42
Februar 1939 Bruder Moritz Meiseles flüchtet illegal nach Antwerpen zu seiner Schwägerin Anna Ostersetzer, Minervastraße 1a
17.5.1939 beide Eltern und Bruder Jecheskiel in Wattenscheid, Hochstraße 42 bei der Minderheitenzählung
25.7.1939 Flucht von Bruder Jecheskiel Oskar Meiseles nach Belgien
Beginn des 2. Weltkrieges
1.9.1939 Einmarsch der Wehrmacht in Polen
September 1939 Verhaftung des Vaters Salomon Meiseles in der 2. Polenaktion als „feindlicher Ausländer“
Oktober 1939 Schwägerin Estera mit den drei Söhnen durch einen „Schleuser“ über die grüne Grenze nach Antwerpen; die Familie lebt in Antwerpen, L. v. Ruusbroekstraat 20
22.11.1939 Salomon Meiseles eingewiesen in das KL Sachsenhausen
19.1.1940 Tod des Vaters Salomon Meiseles in Sachsenhausen
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich
9.10.1940 Bruder Moritz von der Gestapo Antwerpen vorgeladen. Daraufhin geht er mit Familie in Brüssel in ein Versteck bei dem Lebensmittelhändler Achille Canzali in der Rue des Glands 20
Sosua Settlement in Puerto Plata, Santo Domingo
Juli 1938 Flüchtlingskonferenz mit Vertretern von 32 Staaten von Evian in einem Französischen Badeort.
Nur eine Zusage durch die Dominkanische Republik 10 000 Juden aufzunehmen, die später auf 100 000 erhöht wurde; und das unter dem brutalen Diktator und Hitler-Bewunderer General Rafael Trujillo Molina.
Die „Dominican Republic Settlement Association“ (Dorsa) erwarb 1939 eine brachliegende ehemalige Bananenplantage in Sosúa ab. 800 jüdische Siedler kamen in der ersten Welle von 1940 bis 1942 in den ersten karibischen Kibbuz.
7.11.1940 Max Meiseles emigriert nach Luxemburg; dort kann er sich ein Visum für Kuba beschaffen; Passport reference: Ap.P. 243/40, Visa to: Cuba
1941 längerer Aufenthalt in einem Auswandererlager in Marseille, zusammen mit 45 Emigranten, die in das Sosua Farm Project in die Dominikanische Republik wollen.

Das Büro der Dominican Republic Settlement Association in Lissabon beschafft für alle 45 Transitvisa für die USA zur Weiterreise nach Sosua, Dominikanische Republik.

10.-21.6.1941 Max und Therese mit 45 Sosua-Siedlern von Lissabon auf der SS MOUTINHO nach NewYork

In New York wird die Gruppe auf Ellis Island zur Überprüfung der Visa etc. festgesetzt („detained Aliens“)
Die Gruppe von 45 Aussiedlern wird bis zum 5. Juli 1941 festgehalten und darf dann auf der SS ALGONQUIN nach Santo Domingo weiterreisen.

13.7.1941 Ankunft und Registrierung von Max und Therese Meiseles in Puerto Plata mit der SS ALGONQUIN
15.8.1942 Bruder Jecheskiel Oskar Meiseles vom SS-Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz
6.7.1943 Bruder Moritz Meiseles in Brüssel festgenommen
7.7.1943 Moritz Meiseles Internierung im Durchgangslager Mechelen
31.7.1943 Moritz Meiseles deportiert auf dem XXI. Transport von Mechelen nach Auschwitz
1943 -Januar 1944 Estera im Versteck
Jan 1944 Estera Meiseles verhaftet
April 1944 Estera Meiseles von Mechelen nach Auschwitz
Estera Meiseles überlebt Auschwitz, Ravensbrück und die Todesmärsche.
Max Meiseles in den USA
4.7.1944 Ankunft von Max Meiseles in Miami

1.4.1950 Max mit Therese und Sohn Henry beim US Census in East 4 Street, Brooklyn, Kings, New York
Gedenken
7.5.2007 Stolperstein für Salomon Meiseles in Bochum, Hochstraße 42
25.11.2015 Stolperstein für Priwa und Jecheskiel Meiseles Bochum, Hochstraße 42
Stolperstein für Moritz Meiseles in Hamburg Altona, Sternschanze, Juliusstraße 12
18.1.1950 Pages of Testimony für seinen Vater Moses Meiseles von Arie Meiseles
28.7.1990 Pages of Testimony für Chaim Shlomo und Oskar Meiseles von Arie Meiseles
Quellen
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6554); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
National Archives Microfilm Publication 6554, roll T715
Volkszählung 1950 der Vereinigten Staaten
Hans-Ulrich Dillmann, Susanne Heim: „Fluchtpunkt Karibik – Jüdische Emigration in der Dominikanischen Republik“. Christoph Links Verlag, Berlin 2009
Vereinigte Staaten, Flexoline Ausländerregistrierungen 1940-1954
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/79468922
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12064448
Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939