
Jecheskiel Oskar Meiseles
*8.9.1895 in Jasienowice; ✡1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit Österreich, Polen, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Chaim Salomon Shlomo Meiseles *12.2.1866 Kniazowskie/Dolina/Galizien; ✡ 19.1.1940 in Sachsenhausen
Mutter Priwa Jeckel *10.10.1865 in Kalusz, Galizien; ✡8.12.1940 in Gelsenkirchen
Geschwister

Moritz Moses Joseph Meiseles *12.10.1897 Sosnowitz; ✡1943 Auschwitz; oo Estera Karfiol-Dörfler*20.6.1895 in Lancut, Galizien; ✡ 1965 in Antwerpen

Max Meir Meiseles *19.2.1900 in Jasienowice; ✡Dez. 1986 in New York; oo Therese Rothschild (*14.6.1913 in Brüssel; ✡ 5.10.1987 in Brooklyn)
Golda Meiseles *10.6.1902 in Jasienowice; ✡ ; oo 1932 Elimelech Max Hofsteter/Ofir (*1908)

Hermann Markus Zwi Meiseles *31.8.1905 in Essen; ✡1934 nach Haifa
Beruf Kaufmann
Adressen Wattenscheid, Hochstraße 42;
Heirat ledig; seine Lebensgefährtin dürfte Selma Rosenberg gewesen (*27.4.1898 in Schmalleningken, Ostpreußen); am8./9.12.1940 zeigt sie den Tod von der Mutter Priwa Meiseles als „Schwiegertochter an; da wohnt sie in Essen, Wiesenstraße 58
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Zwischen 1902 und 1905 Zuzug der Familie aus Galizien nach Essen; dann Wattenscheid
1913 Vater Salomon erstmals im Wattenscheider Adressbuch Hochstraße 42
Jecheskiel Oskar Meiseles betrieb auf der Hochstraße 21 einen Groß- und Einzelhandel für Eier. Um 1927 führt er in Wattenscheid auch ein Schuhwaren- und Textilgeschäft, an dem Bruder Moritz Teilhaber war.
24.12.1934 Einreise von Hermann Meiseles in Haifa mit Arbeiterzertifikat C/LS als Maurer
Februar 1939 Bruder Moritz Meiseles flüchtet illegal nach Antwerpen zu seiner Schwägerin Anna Ostersetzer, Minervastraße 1a, da er mit Haftbefehl wegen „Devisenvergehen“ gesucht wird.
17.5.1939 Jecheskiel wohnt noch bei den Eltern in Wattenscheid, Hochstraße 42 bei der Minderheitenzählung
25.7.1939 Flucht von Jecheskiel Oskar Meiseles nach Belgien; er nimmt dabei wichtige religiöse Dinge wie eine silberne Menora und Gebetbücher mit.
Beginn des 2. Weltkrieges
1.9.1939 Einmarsch der Wehrmacht in Polen
September 1939 Verhaftung des Vaters Salomon Meiseles in der 2. Polenaktion als „feindlicher Ausländer“
Oktober 1939 Schwägerin Estera mit den drei Söhnen durch einen „Schleuser“ über die grüne Grenze nach Antwerpen; die Familie lebt in Antwerpen, L. v. Ruusbroekstraat 20
22.11.1939 Salomon Meiseles eingewiesen in das KL Sachsenhausen
19.1.1940 Tod des Vaters Salomon Meiseles in Sachsenhausen
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich
9.10.1940 Bruder Moritz von der Gestapo Antwerpen vorgeladen. Daraufhin geht er mit Familie in Brüssel in ein Versteck bei dem Lebensmittelhändler Achille Canzali in der Rue des Glands 20
7.11.1940 Max Meiseles emigriert nach Luxemburg; dort kann er sich ein Visum für Kuba beschaffen; Passport reference: Ap.P. 243/40, Visa to: Cuba
1941 längerer Aufenthalt in einem Auswandererlager in Marseille, zusammen mit 45 Emigranten, die in das Sosua Farm Project in die Dominikanische Republik wollen; das Büro der Dominican Republic Settlement Association in Lissabon beschafft für alle 45 Transitvisa für die USA zur Weiterreise nach Sosua, Dominikanische Republik.
10.-21.6.1941 Max und Therese von Lissabon auf der SS MOUTINHO nach NEW York
13.7.1941 Ankunft und Registrierung von Max und Therese Meiseles in Puerto Plata mit der SS ALGONQUIN
August 1942 Jecheskiel Oskar Meiseles folgt dem Aufruf der SS an die Juden in Brüssel, sich zum angeblichen „Arbeitseinsatz“ bei der Gestapo zu melden.

15.8.1942 Jecheskiel Oskar Meiseles auf dem III. Transport vom SS-Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz
Die Familie des Bruders Moritz
6.7.1943 Bruder Moritz Meiseles in Brüssel festgenommen
7.7.1943 Moritz Meiseles Internierung im Durchgangslager Mechelen
31.7.1943 Moritz Meiseles deportiert auf dem XXI. Transport von Mechelen nach Auschwitz
1943 -Januar 1944 Estera im Versteck
Jan 1944 Estera Meiseles verhaftet
April 1944 Estera Meiseles von Mechelen nach Auschwitz
Estera Meiseles überlebt Auschwitz, Ravensbrück und die Todesmärsche.
Gedenken
7.5.2007 Stolperstein für Salomon Meiseles in Bochum, Hochstraße 42

25.11.2015 Stolperstein für Priwa und Jecheskiel Meiseles, Bochum, Hochstraße 42
Stolperstein für Moritz Meiseles in Hamburg Altona, Sternschanze, Juliusstraße 12
18.1.1950 Pages of Testimony für seinen Vater Moses Meiseles von Arie Meiseles
28.7.1990 Pages of Testimony für Chaim Shlomo und Oskar Meiseles von Arie Meiseles
Quellen
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6554); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
National Archives Microfilm Publication 6554, roll T715
Harry Naujoks, Mein Leben im KZ Sachsenhausen (1936 -1942), Erinnerungen des ehemaligen Lagerältesten, Dietz Verlag Berlin 1989, S. 186
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/79468922
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12064448
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
National Archives Microfilm Publication 6554, roll T715