Pappenheim Ernst

Ernst Eliezer Pappenheim

*10.5.1911 in Frankfurt; ✡15.4.2002 Kiriat Bialik

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Jonas Pappenheim *13.8.1877 in Pressburg; ✡25.11.1941 in Kauen

Erste Ehe des Vater ca 1902 mit Eva Roos *1874; ✡30.7.1909 Frankfurt

Heirat der Eltern 10.7.1910 in Frankfurt

Mutter Irma Stern *22.5.1881 in Gernsbach; ✡25.11.1941 in Kauen

Großeltern Moritz Meir und Minna Pappenheim

Halbruder aus erster Ehe

Nathan Pappenheim *22.11.1904 in Frankfurt; ✡6.7.1942 in Auschwitz; oo Schaindl Friedmann

Geschwister

Karla Zipora Pappenheim *5.9.1912 in Frankfurt; ✡3.6.1989 in Kfar Haroeh; oo Goldschmidt/Tzoref

Ruth Pappenheim *16.1.1915 in Frankfurt; ✡9.9.2010 in Hamilton; oo Leo Eliezer Possenheimer

Beruf Bankbeamter; landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Frankfurt, Schützenstraße 12; Gernsbach

Heirat

Edith Schindler *1913; ✡ Aug. 1961 in Kirjat Bialik

Rebekka Rivka Hameiri *1914; ✡ 15.7.1993 in Kirjat Bialik

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

1935 Vater Jonas und Großvater Meir im Frankfurter jüdischen Adressbuch

Novemberpogrom

10.11.1938 Ernst Pappenheim verhaftet in Gernsbach als Aktionsjude

11.11.1938 Internierung im KL Dachau Häftlingsnummer 21776

20.12.1938 Entlassung von Ernst Pappenheim aus Dachau

17.5.1939 Ernst Pappenheim in Havelberg, Jüdischer Umschulungsbetrieb Damlackerweg bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Eltern in Frankfurt, Schützenstraße 12 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Großeltern Pappenheim in Frankfurt, Mauerweg 3 bei Minderheiten-Volkszählung

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

1939 Emigration von Schwester Ruth Pappenheim nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

Leo und Ruth Possenheimer mit Sohn Uri in einem Ruderboot von Dänemark über den Öresund nach Höganäs, Schweden

Waldgehöft Havelberg

1939 Ernst Pappenheim zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.

Im Novemberpogrom wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.

Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2

Ernst Pappenheim zur Hachschara in Havelberg

12.10.1939 Bruder Ernst mit der Bahn von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht

18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager

23.2.1940 Registrierung von Ernst Pappenheim im Camp Atlith; er gibt als Referenz an Walter Schulz in Gernsbach, als Rabbiner Dr. Hugo (Dokument D/1262/40/CHU);

29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith

Massenerschießung im Fort IX in Kauen

22.11.1941 Deportation der Eltern von Frankfurt nach Kauen;

25.11.1941 Ankunft und Einsperrung im Fort IX, Kauen

25.11.1941 nach Ankunft Massenerschießung der Juden aus Frankfurt/Main zusammen mit den zuvor Eingetroffenen aus Berlin und München, insgesamt 2934 Menschen, vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen.

Weitere Daten zur Familie

Neffe Uri Possen war Professor und Chair (Dekan) des Department of Economics at Cornell University

Gedenken

Quellen

Courage to Act: Rescue in Denmark

https://safe-haven.dk

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411122-31.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945575

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945577

https://www.statistik-des-holocaust.de/Mainfranken1.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420425-Nuernberg4.jpg

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982542

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10721725

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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