Heinz Zwi HeinrichBudwig
*23.8.1919 in Breslau; ✡ ?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Hans Budwig *27.12.1892 in Breslau; ✡ nach dem 13. April in Izbica
Mutter Lina Braun *11.8.1895 in Breslau; ✡ 31.12.1942
Stiefmutter Ilse Danziger *14.5.1899 in Breslau
Großeltern Elias und Ernestine Tina Budwig
Großeltern Max und Julia Braun
Onkel Walter Budwig *6.2.1890 in Breslau; ✡25.11.1941 im Fort IX in Kauen
Geschwister –
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Zimmermann
Adressen Breslau, Hohenzollernstraße 31, Tauentzienstraße 55
Heirat Herta Ciefer *1920
Kind
Gad Chanan Budwig *28.11.1949 in Haifa; oo Judith Kornblum
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Heinz Budwig noch in Havelberg, Jüd. Umschulungsbetrieb Damlackerweg bei der Minderheitenvolkszählung
17.5.1939 Vater Hans Budwig und Frau Ilse in Breslau, Tauentzienstraße 55 bei der Minderheitenvolkszählung
Waldgehöft Barella in Havelberg

2.5.1938 Heinz Budwig mit einer 5er-Gruppe des Makkabi Hazair zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft nördlich von Havelberg (1934-1941); Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.
16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.
16.5.1938 Eintritt von Werner Waitzfelder als Leiter der Makkabi-Gruppe
30.6.1938 Auf der Belegschaftsliste von Havelberg finden sich neben den angestellten Leitern Horn und Waitzfelder 12 Chaluzim und fünf Chaluzoth.
Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht. Die Chaluza Annette Eick berichtet:
»Die Frau unseres Leiters (Johanna Horn) war auf der Farm geblieben und stand vor der Entbindung. Das Kind blieb im Bauch, sie hat furchtbar gelitten und ist daran gestorben.«
Johanna Horn ist auf dem jüdischen Friedhof unweit vom Waldgehöft begraben.
Nach dem September 1939 waren Nachfolger von Richard Horn als Betriebsleiter in Havelberg Siegfried Freund, Artur Posnanski, Alfred Selbiger, Heinz Berg und Hilde Nathan.
Sommer 1941 Bei Auflösung von Havelberg gehen der Leiter Heinz Berg nach Paderborn, die Chawerim Willy Ansbacher und Erich Wallach sowie die Chaweroth Johanna David, Suse Fliess, Ingeborg Frank, Susanne Rosenthal und Carla Wagenberg in das Arbeitslager Neuendorf, die Zwillingsbrüder Manfred und Artur Tannenbaum in die „Domäne Altlandberg“.
Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2
12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht
18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager
18.2.1940 Registrierung von Heinz Budwig in Atlith; gibt Kosteletz in Breslau als Referenz an , als Gemeindeältesten Rabbiner Hermann Kohn (Dokument D/888/40/CHU);
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith

Flucht der Mutter nach Paris
1933 Flucht der Mutter nach Paris
28.8.1934 Heirat der Mutter mit Moses Wolff aus Antwerpen

18.12.1936 Umzug der Mutter nach Amsterdam
5.8.1941 Ausstellung einer Identitätskarte PB 5140 „persoonsbewijs“
Untertauchen, Flucht nach Frankreich „VOW vertrokken onbekend waarhen“
31.12.1942 Tod der Mutter Lina Wolff in Frankreich
Deportationen
Massenerschießung im Fort IX in Kauen
11/1941Verbringung der Breslauer Juden in das Sammellager am Schießwerderplatz

25.11.1941 Onkel Walter Budwig ab Bahnhof Breslau-Odertor nach Kauen/Kowno
29.11.1941 Ankunft der Breslauer Juden, Einsperrung im Fort IX außerhalb von Kauen
29.11.1941 Massenerschießung durch das Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A
Zweiter Breslauer Transport
9.4.1942 Verbringung der Breslauer Juden in das Sammellager am Schießwerderplatz und in den Saal der Freundeloge in der Graupenstraße

13.4.1942 Vater Hans auf dem zweiten Breslauer Transport von Breslau nach Izbica
Gedenken
24.5.1956 Pages of Testimony für die Eltern von Zwi Budwig
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de849228
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de849234
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561
https://www.statistik-des-holocaust.de/FA%20Breslau%20411125-2.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/FA%20Breslau%20420413-3.jpg
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Braun%201895%22%7D
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561
www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/
Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Marriages and Divorces 1921-1948 Palestine British
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316