Hirsch Eva

Eva Hirsch

*29.7.1927 in Mülheim; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch; staatenlos

Religion jüdisch

Vater Julius Hirsch*10.2.1875 in Mülheim; ✡8.6.1943 in Theresienstadt

Mutter Henriette Markuse *3.1.1882 in Löbau; ✡18.5.1944 in Auschwitz

Geschwister

Helene Henni Hirsch *21.12.1921 in Mülheim; ✡30.9.1942 in Auschwitz

Beruf Schülerin

Adressen Mülheim, bis 1923 Löhberg 66, Leineweberstraße 4(1923-1929), Kohlenkamp 8 (1929-1938); Loosdrecht; Amsterdam

Heirat  ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Ostern 1932 Einschulung Volksschule am Dickswall

Novemberpogrom

7.12.1938 Flucht von Eva mit Schwester Helene in die Niederlande

Einweisung der Eltern in das Judenhaus Scharpenbergstraße 42

7.12.1938 Quarantine Amsterdam, Zeeburgerdijk 321, Amsterdam

10.1.1939 Noorderhuis, Toldijk D 155, Ruinen (Hoogeveen)

20.4.1939 Bondshuis N.P.B., Amersfoortsestraat 91, Soesterberg

1.6.1939 Trennung von Schwester Helene, die als Hausmädchen in Stellung bei der Familie Wagenaar in Amsterdam geht

19.6.1939 Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam

2.11.1939 Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam das Hachschara Zentrum „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte. 99 Jugendliche fanden hier Zuflucht. Zwischen 1939 und 1940 bestand parallel das Zentrum in Mijnsheerenland.

Nachdem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde das Lager kurzfristig nach Alkmaar evakuiert.

Als ab Juli 1942 die ersten Massen-Deportationen nach Auschwitz einsetzten, beschlossen die Madrichim Miriam Waterman und Menachem Pinkhof, die 30 Jugendlichen Mitte August 1942 mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.

21.11.1939 Eva geht zur Hachschara nach Loosdrecht

„Kann sich nicht eingewöhnen und empfindet nichts mehr für den Zionismus“

Nach nur wenigen Wochen will sie aber aus Loosdrecht wieder weg.

2.1.1940 Eva wird daraufhin verlegt in das Heim „Huis ten Vijver“, Dwarsweg 3, Scheveningen

Oostelijke Handelskade, Oostelijke Handelskade 12, Amsterdam

20.7.1940 Girls Orphanage, Rapenburgerstraat 171, Amsterdam

8.10.1941 Amsterdam, Biesboschstraat 17-hs, fam. Marcus

Dritte Große Amsterdamer Razzia

15.7.1942 Eva und Helene Hirsch in der Dritten Großen Amsterdamer Razzia verhaftet und nach Hooghalen deportiert;

 7 Km zu Fuß ins Kamp Westerbork, Registrierung in der großen Halle und unmittelbar zu Fuß zurück nach Hooghalen. Erst ab November 1942 gab eine eigene Bahnlinie und Station im Kamp Westerbork; Juli-November mussten die Deportierten von und zur Station Hooghalen zu Fuß laufen.

15.7.-17.7.1942 Erster großer Massentransport aus den Niederlanden ab Hooghalen nach Auschwitz

Auf der Webseite der Stadt Mülheim heißt es:

„Nach verlässlichen Aussagen hatten beide Schwestern vor ihrem Tod noch im Bordell außerhalb des Lagers für Offiziere und Aufseher zur Verfügung zu stehen.“

Kommentar: SS-Männer durften aber wegen der Nürnberger Rassengesetze keinesfalls mit Jüdinnen verkehren!

30.9.1942 Tod von Helene und Eva Hirsch in Auschwitz

Mülheim-Düsseldorf-Theresienstadt

21.7.1942 Beide Eltern aus Mülheim/Ruhr auf dem Transport VII/1 Zug Da70 ab Düsseldorf nach Theresienstadt

8.6.1943 Vater Julius stirbt in Theresienstadt

15.5.1944 Mutter Else auf dem Transport D z von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

20.12.1956 Page of Testimony für Julius Hirsch vom Nachbarn Schlomo Levi

Stolpersteinverlegung in Mülheim, Kohlenkamp 8 am 18. Dezember 2004 für Helene Hirsch, am 11. Oktober 2007 für Eva Hirsch und am 9. November 2010 für Julius und Henriette Hirsch

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

https://kultur.muelheim-ruhr.de/stadtarchiv/henriette-julius-helene-und-eva-hirsch/585

http://www.dokin.nl/deceased_children/eva-hirsch-born-29-jun-1925/

http://www.dokin.nl/deceased_children/helene-wilhelmine-hirsch-born-21-dec-1921/

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hirsch%20Eva%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hirsch%20Helene%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884755 https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884284

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884090

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884205

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_420721.html

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130307125

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130307162

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5046956

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11198566

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11198512

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/15708-julius-hirsch

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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