Ilse Levin
*17.8.1921 in Düsseldorf; ✡ 2.12.2007 in Tucson
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Levin *16.2.1885 in Pasewalk; ✡ Juni 1963 in New York
Mutter Hildegard Gerson *20.1.1895 in Wagrowiec; ✡ 22.3.1945 in Bergen Belsen
Geschwister
Ingeborg Levin *5.10.1925 in Düsseldorf; ✡ ?; oo Herbert Schneider
Miriam Levin *19.5.1928in Düsseldorf; ✡ ?; oo Michaelis
Beruf –
Adressen Düsseldorf, Fürstenplatz 10; Amsterdam,
Heirat
30.12.1949 in Manhattan mit Norbert Sondheimer
1976 Zweite Ehe mit Weishaupt
Kinder –
Weiterer Lebensweg
13.12.1938 Ankunft der drei Schwestern mit dem ersten Kindertransport aus Düsseldorf im Rivierenhuis de Steeg, Hoofdstraat 10, Rheden
2.5.1939 Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam
13.5.1939 sollen die Kinder über Paris nach Cherbourg reisen, um eine Schiffspassage mit dem Vater nach Kuba zu erreichen, was aber nicht zustande kommt.

6.6.1939 Mutter Hilde emigriert in die Niederlande
31.1.1941 Ankunft des Vaters in Key West, Florida
Kamp Westerbork
März 1940 noch vor dem Einfall der Wehrmacht am 10.5.1940 gehen die Schwestern mit der Mutter in das von der ndl. Regierung aufgebaute „Vluchtelingenkamp“ Westerbork.

Sie sind somit „oude kampbewoners“ und genießen infolgedessen einen gewissen Schutz vor der Deportation.
Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.
Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.
1.2.1944 die drei Schwestern Levin auf dem dritten Transport mit 908 „Austauschjuden“ von Westerbork nach Bergen Belsen
Der gestrandete Zug – Befreiung in Farsleben
6.-11.4.1945 Evakuierung von 6800 Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt
6.4.1945 Der erste von drei Transporten mit 2500 Menschen verlässt Lagerbahnhof in Bergen-Belsen. Auf dem ersten Transport befinden sich weit überwiegend ungarische und griechische Juden aus Saloniki. Die Fahrtroute verläuft südwestlich der Elbe über Uelzen, Salzwedel, Stendal.
7.4. 1945 Ein weiterer Transport mit 179 Menschen wird an den ersten angeschlossen
12.4.1945 Der Zug stoppt auf freier Strecke am Moortalsee, Farsleben, nahe Magdeburg; Flucht der Wachmannschaften
13.4.1945 Befreiung durch das 743. Panzerbataillon der US Army

Der Moment der Befreiung; Foto Major Benjamin, George Gross, US Army
Ilse, Inge und Miriam Levin sind Überlebende des in Farsleben gestrandeten Zuges
6.5.1945 die in Farsleben Befreiten werden einquartiert im Nachbarort Hillersleben
Nachkriegszeit
12.10.1945 die Schwestern wieder in Amsterdam
1946 Einwanderung nach New York
22.11.-2.12.1946 Alle drei Schwestern auf der SS GRIPSHOLM von Göteborg nach New York
Ziel ist der Vater Max Lewin in New York

30.12.1949 Heirat in Manhattan mit Norbert Sondheimer
1950 Einbürgerung als US Citizen
Gedenken
–
Quellen
http://dokin.nl/surviving-children/Mirjam-Lewin-born-19-May-1928
http://www.dokin.nl/surviving_children/ingeborg-rachel-lewin-born-9-oct-1925/
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130332523
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7233); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85