Herrmann Susi

Susi Susanne Shoshana Herrmann

*21.2.1921 in Berlin; ✡ 26.5.2007 in Ramat Gan

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Karl Ludwig Hermann *25.9.1884 in Prausnitz; ✡ 13.7.1944 in Amsterdam

Heirat der Eltern 9.2.1920 in Berlin Tempelhof

Mutter Margarete Amalie Pincus *14.12.1897 in Berlin; ✡?

Geschwister

Jürgen Jehuda Samuel Benjamin „Benny“ Herrmann *27.9.1927 in Berlin; ✡ 16.6.1994 Stockholm; oo Lucia Bankier (*1927 Warschau ✡2010 Stockholm)

Beruf Volontärin; Masseuse

Adressen Berlin; Maastricht; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Carl war Apotheker und Fabrikant in Berlin

Flucht von Susi Hermann mit den Eltern und Bruder Jürgen von Berlin nach Maastricht

7.1.1936 Susi Hermann mit den Eltern und Bruder Jürgen von Maastricht nach Amsterdam

Werkdorp Nieuwe Sluis

14.10.1938 Susi Herrmann zur Hachschara ins Joodse Werkdorp Wieringermeer

Träger des „Jüdisches Werkdorf Nieuwe Sluis“ ist die „Stichting Joodse Arbeid“ (Stiftung Jüdische Arbeit); hier werden jüdische Jugendliche zu Landarbeitern umgeschult (Hachschara) als Vorbereitung auf die Ansiedlung in Palästina (Alija). Die Ausrichtung war neutral, nur etwa ein Drittel der Chawerim waren auch zionistische Chaluzim (zionistische Pioniere)

Im März 1934 kommt eine kleine Gruppe von Volontären als Aufbaugruppe in die verlassenen Baracken auf der Farm. Dreieinhalb Jahre lang dienten diese als Unterkunft für die Gruppe der Bauarbeiter. Ende 1934 stehen vier Baracken und eine Kantine dicht beieinander rund um das Haukes-Haus.

Oktober 1934 Aufnahme des regulären Ausbildungsbetriebs

Im Zentrum des Werkdorfs wird ein Gemeinschaftshaus errichtet, die Baracken werden in einem Halbkreis herumgebaut.

Auflösung des Werkdorp

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten;

11.6.1941 Offizielle Abmeldung der 210 Werkdorper aus der Gemeinde Wieringermeer

1.8.1941 endgültige Schließung des Werkdorpes

9.5.1941 Susi Herrmann abgemeldet nach Amsterdam

Onderduiker in Amsterdam

Die Familie geht vermutlich in ein Versteck.

13.7.1944 Tod des Vaters in Amsterdam

Pyrenäentransfer von Bruder Jürgen

Bruder Jürgen „Benny“ wird vom Westerwheel Netzwerk durch Frankreich nach Spanien geschleust

25.7.1944 Der Übergang über die Pyrenäen gelingt erst im vierten Anlauf. Zur Gruppe gehören neben 25 Franzosen 13 Chawerim aus den Niederlanden: Fiet Andriessen, Betty Britz, Lodi Cohen und Lilo Spiegel (-Cohen), Heinz und Ruth Durlacher, Ludi Goldwein, Benjamin JürgenHermann, Rivka Roos, Lore Süsskind, Betteke Tal und Flora de Vries.

5.11.1944 Bruder Jürgen auf der SS GUINEE mit einer Gruppe von 55 Chaluzim in Haifa

1943/1944 Susi Hermann in Paris, 1944 in Paris verhaftet mit Max Windmüller, Kurt Reilinger; Fiet Andriesse berichtet:

Nachkriegszeit

1945 Nach dem Ende der Besatzung geht Susi Herrmann mit ihrer Mutter nach Paris

10.12.1946 Ankunft von Susi/Shoshana und Margarete Herrmann auf der SS OCEAN VIGOUR in Haifa

27.7.1947 Einbürgerung von Jürgen Herrmann in Palästina

Bruder Jürgen emigriert nach Schweden

Gedenken

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Herrmann%201884%22%7D https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Herrmann%201921%22%7D

Henny E. Dominicus, Mauthausen, een gedenkboek, Amsterdam 1999

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130305173

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130305163

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130305158

https://acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU:3788160f-e50b-425a-b9a8-a092142001f1

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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