Silvia auch Lotte Walzer
*25.1.1923; +22.12.1944 in Libau
Staatsangehörigkeit Österreich; staatenlos;
Vater unbekannt
Mutter Brancie Walzer *6.3.94; +10.2.1942 Riga Bikernieki
Geschwister
Rella Walzer *11.5.1925; +22.12.1944 in Libau
Beruf ohne
Adressen Wien, 2. Bezirk, Rembrandtstraße 5/13
Weiterer Lebensweg
6.2.1942 Transport Wien nach Riga
10.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa Riga, Fußmarsch ins Ghetto Riga
10.2.1942 Mutter Brancie nimmt den angebotenen Autobus und wird im Hochwald erschossen
50 junge Frauen werden vom ABA 701 angefordert; Begleiter auf dem Weg durch Riga ist Unteroffizier Max Sass, der ist von Schwester Rella begeistert
Schwester Rella Walzer im ABA 701 Mühlgraben Hallenleiterin
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
Max Sass wird Leiter des Arbeitskommandos und nimmt Rella zu sich als Geliebte in die Wohnung
Bella fordert Käthe Fries als Dienstmädchen für die Wohnung an
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen im Splittergraben um, unter anderem Rella und Silvia Walzer und Unteroffizier Max Sass
31.12.1944 Beisetzung der 14 Bombenopfer auf dem Jüdischen Friedhof in Libau
Gedenken
Grab-/Gedenkstein, Jüdischer Teil des Friedhofs Libau, Cenkones iela 18a; Foto Marek Furmanis
Quellen
Marek Furmanis, Jüdische Begräbnisliste der am 22.12.1944 in Libau umgekommenen
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130501337/?p=1&s=Walzer%20Silvia&doc_id=130501337
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Namentliche Erfassung der Österreichischen Holocaustopfer, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Wien (Database of Austrian victims of the Holocaust, Documentation Centre for Austrian Resistance, Vienna)
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Alfred Winter, The Ghetto of Riga and Continuance, A survivors memoir, 1998, Seite 101 f.
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020