Alfred Braunstein
*1.6.1927 in Herne; Überlebender; ✡19.3.2003 in Bochum
Staatsangehörigkeit Pole
Vater Abraham Braunstein *5.9.1897 in Chyrow, Galizien; ✡30.5.1945
Mutter Berta Braunstein geb. Rinio *26.10.1905; ✡5.5.1969 in Bochum
Geschwister
Rudolf Braunstein *22.3.1926 in Bochum
Beruf Schüler, Elektriker
Adressen Herne, Zbaszyn; Ghetto Dombrowa, Bendsburg, Arbeitslager Dessau und Rositz, Bochum
Heirat 1952 Ida Zimmermann
Kinder–
Tochter Braunstein *1953
Sohn Braunstein *1954
Weiterer Lebensweg
Berta Rinio tritt mit der Heirat zum jüdischen Glauben über.
Die Kinder werden jüdisch erzogen
1928 Umzug nach Herne
1933 -1938 Besuch der jüdischen Schule Herne
29.10.1938 mit den Eltern und Bruder Rudolf in der ersten Polenaktion aus Herne nach Zbaszyn, Polen abgeschoben
Mitte Juli 1939 Alfred kommt mit Mutter nach Herne zur Geschäftsauflösung zurück.
Mitte August Rückkehr nach Polen, Dombrowa
1.10.1940 Eröffnung des Ghetto Dombrawa
Ca. 90000 Juden den oberschlesischen Ghettos von Bendzin, Dombrowa und Sosniewicz
15.5.1941 das jüdische Viertel in Dombrowa wird zum abgeschlossenen Ghetto
5.5.1942 erste Deportationen nach Sosnowiec, Arbeitslager der Organisation Schmelt
SS-Oberführer Schmelt, Regierungspräsident von Oppeln
26.6.1943 Liquidierung des Ghettos Dombrowa
August 1943 Rudolf mit dem Vater und 30.000 Juden aus Sosnowiec ins KL Auschwitz
18.7.1943 Alfred flüchtet aus Sosnowiec, lebt untergetaucht illegal bei seiner Tante Helene Borowski (Rinio) in Bendsburg, Polen
9.4.1944 stellt sich der polnischen Polizei, mit Papieren als polnischer Christ
22.10.1944 Alfreds Verhaftung und Deportation ins Zwangsarbeiterlager Dessau
1.11.1944 Alfred verlegt nach Rositz, Enttrümmerung der Dealin Werke
April 1945 Todesmarsch von Rositz nach Flossenbürg
13.4.1945 Alfred bei Größnitz, Thüringen von amerikanischen Truppen befreit
Mai 1945 Rückkehr nach Bochum
1946 Beitritt zur jüdischen Gemeinde Bochum-Herne -Recklinghausen
1945-1948 Elektriker-Lehre
20.3.1948 Gesellenprüfung
1947 in Bochum Schillerstraße 8;
Mit der Mutter und Karl-Heinz Menzel alle 14 Tage nach Recklinghausen zum Gottesdienst
19.3.2003 Tod in Bochum; nach dem Tod entbrennt ein heftiger Streit über die Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof; die Familie kapituliert und lässt ihn auf dem städtischen Friedhof Freigrafendamm beisetzen
Weitere Daten der Familie
Vater im Auschwitz-Außenlager Blechhammer auch Bahnhofslager, O/S Hydrierwerke
21. 1. 1945 Todesmarsch von 4.000 Häftlingen aus dem KL Blechhammer und weiteren Lagern über Kosel, Neustadt O.S., Bad Ziegenhals, Neisse, Ottmachau, Frankenstein und Schweidnitz nach Striegau ins KL Groß-Rosen
2. 2.1945 Ankunft von noch 3200 Häftlingen im KL Groß-Rosen;
10.2.1945 Ankunft des Vaters im KL Buchenwald mit der Bahn aus Groß Rosen
3.3.1945 Vater in das Buchenwald Außenlager Hecht
30.5.1945 Tod des Vaters in Buchenwald
Gedenken
Oktober 2011 Gedenkliste der Stadt Herne und Wanne-Eickel,
Grabstein der Mutter auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße; Gräberfeld W, A 24 25/69
Quellen
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945, LIT-Verlag 2014
Ralf Piorr (Hrsg.), Nahtstellen fühlbar hier, Klartext-Verlag 2002
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/66690707?s=Braunstein&t=222908&p=1
https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa1152078
https://www.herne.de/Migration/_Nahtstellen/Schulstrasse.pdf.pdf
Gedenkliste der Stadt Herne und Wanne-Eickel, Oktober 2011
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847643
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1005745
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11479852&ind=1