Dora Feder geb. Schuber
*10.6.1911 in Dessau; ✡ nach dem 19.4.1943 im KL MAjdanek
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Josef Schuber *6.8.1881 in Kulaskowce; ✡ in Netanja, Israel
Heirat der Eltern 1910 in Dessau
Mutter Sophie Brecher *6.11.1886 in Kolomea, Galizien
Geschwister
Alfred Pinchas Schuber *20.2.1914 in Dessau; ✡13.1.2004 in Herzlia; oo Ruth Strauss aus Kassel (*14.11.1913 in Kassel ✡5.1.1998)
Max Moshe Efraim Schuber *1920 in Dessau
Beruf Köchin
Adressen Dessau, Askanische Straße 39a, Franzstraße 47; Leipzig, Gr. Fleischergasse 28;
Heirat 1939 Isaak Isi Feder *17.6.1913 in Warschau; ✡ August 1970 in New York
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1929 die Familie Schuber erwirbt die deutsche Staatsbürgerschaft
Alle drei Geschwister werden Mitglied des „HaBonim“, einem links-sozialistisch orientierten jüdischen Jugendbund
20.11.1932 Bruder Alfred, Vater Josef und Onkel Max Wagenberg werden von SA-Männern blutig geschlagen; die Täter von einem Schnellgericht verurteilt, bereits am Folgetag wieder amnestiert.
12.8.1933 Bruder Alfred emigriert nach Palästina
1935 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft nach einem Gesetz von 1933
1935 Isaak Feder angemeldet in der jüdischen Gemeinde Leipzig; Dora Schuber macht hier eine Lehre als Köchin
1936 Bruder Max zur Ausbildung in eine Schreiner-Werkstatt (ORT?) in Berlin; später Wechsel nach Schniebinchen
1937 Bruder Max emigriert nach Palästina
September 1937 Bruder Alfred Pinchas zu Besuch in Dessau
28.10.1938 späterer Ehemann Isaak aus Leipzig nach Zbaszyn abgeschoben; 1939 Rückkehr nach Leipzig
10.11.1938 Novemberpogrom in Dessau; eines der Geschäfte der Familie wird geplündert;
Vater Josef rettet die Tora-Rolle aus der brennenden Synagoge und bringt sie 1939 nach Palästina (Ghetto Fighters House Museum)
17.5.1939 in Dessau mit beiden Eltern bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86; vom Hechaluz wird eine „Aufbaugruppe“ nach Paderborn geschickt
9.7.1939 aus Leipzig mit Ehemann Isaak angemeldet im Lager Paderborn
10.7.1939 Ankunft der Eltern über Triest in Haifa, Palästina
29.8.1939 mit Ehemann Isaak abgemeldet aus Paderborn nach Berlin
11.9.1939 Ehemann Isaak verhaftet als „feindlicher Ausländer“ in Dessau
17.10.1939 Ehemann Isaak Internierung im KL Buchenwald, Häftlingsnummer 1145
16.12.1939 Übersendung des Reisepasses an die Gestapo Dessau zur Aushändigung an Dora Feder
12.1.1940 Ehemann Isaak „überführt“ ins Polizeigefängnis Dessau
23.5.1940 Ehemann Isaak wieder in Buchenwald untergebracht im Judenblock Nr.22; Blockältester Emil Carlebach, Jude, KPD-Spitzenfunktionär
Dora Feder muss Wohnung in der Askanischen Straße 39a mußte sie räumen.
Bis 1941 Untermieterin bei Familie Goudsmid in der Franzstraße 47b,
14.4.1942 Dora deportiert aus Dessau im Teiltransport Magdeburg/Potsdam/Berlin in das Warschauer Ghetto
19.4.1943 Deportation von Dora Feder nach Lublin/Majdanek
Tod in Majdanek
15.4.1945 Ehemann Isaak in Buchenwald befreit
Gedenken
4.3.1999 Page of Testimony für Dora Feder von ihrem Bruder Pinchas Schuber
Quellen
Volkszählung 1950 der Vereinigten Staaten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Ghetto Fighters House Archive, The Moshe Schuber collection
https://gedenkkultur-dessau-rosslau.de/chronik/biografien/feder-dora
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de863996
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998
www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/5839677?s=Feder%20Isaac%201913&t=0&p=0