Boroschek Margot

Margot Hedwig Boroschek

*15.12.1920 in Posen; ✡ in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Adolf Boroschek *22.6.1882 in Jaraczewo; Destillateur✡1944 in Auschwitz

Mutter Lieschen Luise Hopp *10.5.1886 in Moschin; ✡1944 in Auschwitz

Geschwister

Sophie Boroschek *29.1.1910 in Moschin; 13.8.1943 im KL Natzweiler

Hildegard Boroschek *4.2.1912 in Moschin, Mosina; ✡ in Auschwitz; oo Lothar Leske

Else Boroschek *10.2.1914 in Schrimm; ✡12.10.1944 in Auschwitz; oo Rudi Herzko (1915-1944)

Beruf

Adressen Berlin Brauner Weg 3, Brunnenstraße 16; Paderborn, Grüner Weg 86;

Heirat Alfred Davidowitz

Kind –

Weiterer Lebensweg

Nach 1918 Umzug der Familie Boroschek nach Berlin

17.5.1939 bei den Eltern mit Sophie und Hildegard in Berlin Mitte bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Schwester Else und Rudi Herzko in Berlin Prenzlauer Berg bei der Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;

26.8.1939 Else mit Ehemann Rudi Herzko nach Kassel, Gießbergstraße 7

Nach der Verhaftung des Waisenhausinspektors Levi Heilbrunn (bei den polizeilichen Verhören umgekommen) übernimmt Rudi Herzko die Leitung des jüdischen Waisenhauses von Kassel

24.10.1939 Umzug der Familie Herzko in das zum Judenhaus umgewidmete jüdische Altersheim Große Rosenstraße 22 in Kassel

7.1.1940 Margot aus Berlin mit Schwester Hildegard angemeldet im Lager Paderborn

13.7.1940 Heirat von Hildegard vor dem Standesamt in Paderborn mit Lothar Leske

3.8.1940 Margot mit Schwester Hildegard abgemeldet nach Berlin Brauner Weg 3

19.10.1940 Hildegard erneut aus Berlin angemeldet im Lager Paderborn

13.12.1940 Hildegard mit Ehemann Lothar abgemeldet aus Paderborn nach Berlin Brauner Weg 3

Umzug der Familie Boroschek in die Brunnenstraße 16

7.9.1942 Else mit Ehemann Rudo Herzko und Raphael (*21.2.1941) aus dem Altersheim Große Rosenstraße 22 in Kassel auf dem Transport XV/1 über Chemnitz nach Theresienstadt; zuvor müssen sie ihre gesamten Ersparnisse in einen perfiden „Heimeinkaufsvertrag“ für Theresienstadt abgeben

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

19.2.1943 Hildegard mit Mann Lothar und Tochter Judis auf dem 29. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

2.3.1943 Margot und Mann Alfred von Berlin nach Auschwitz, 32. Osttransport

12.3.1943 Eltern Abraham und Lieschen von Berlin nach Auschwitz, 36.Osttransport

17.5.1943 Schwester Sophie auf dem 38. Osttransport von Berlin nach Auschwitz; bekommt die Häftlingsnummer 45177 tätowiert; ausgesucht für medizinische Test in Block 10 in Auschwitz

Anfang Juli 1943 Sophie mit 89 jüdischen Gefangenen selektiert in Auschwitz für anatomische Studien des August Hirt, Direktor des Anatomischen Instituts der Reichsuniversität Straßburg und m 30. Juli 1943 ins KL Natzweiler/Struthof deportiert. Sie wurde 11. Oder 13.8.1943 in der Gaskammer des KL ermordet. Die 86 Leichen wurden in das Anatomischen Institut verbracht und die konservierten Körperteile nach Kriegsende entdeckt.

28.9.1944 Elses Ehemann Rudo Herzko auf Transport Ek Theresienstadt nach Auschwitz; oft ließen sich Angehörige täuschen und machten von dem Angebot der Familienzusammenführung Gebrauch, so auch seine Ehefrau Else

9.10.1944 Else mit Rachel Herzko auf Transport Ep Theresienstadt nach Auschwitz

Alle Familienangehörigen außer Sophie sind in Auschwitz, Sophie im KL Natzweiler ermordet worden.

Gedenken

1957 Pages of Testimony für die Eltern, Sophie, Hildegard, Else und Margot von Natalia Beigel

20.7.2012 Stolperstein für Schwester Sophie in Berlin, Weinbergsweg, (Brunnenstraße 16)

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1101895

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1101801

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1101761

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1034893

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1034800

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1034479

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1040693

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861928

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/11243456?s=Leske%201912&t=2575217&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/127212531?s=Margot%20Davidovitz&t=228868&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/128463176?s=Herzko%20Else&t=0&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/127212839?s=Abraham%20Boroschek&t=228873&p=1

https://www.die-namen-der-nummern.de/index.php/de/86-biographien

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/15158-elsa-herzko/

https://www.kassel-stolper.com/biografien/familie-heilbrunn/israelitisches-waisenhaus/

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

https://www.stolpersteine-berlin.de/de/brunnenstr-16-weinbergsweg/sophie-boroschek

Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933 – 1945

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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