Hubert Wolfgang Rüssmann
*5.5.1919 in Paderborn; ✡ 29.5.1943 in Amsterdam
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Emil Rüssmann *?; ✡ ?
Mutter Amalie Grünhut *9.5.1888 in Tauberbischofsheim ; ✡ 20.10.1941 in Lodz
Geschwister Werner Rüssmann *6.5.1920 in Würzburg; ✡ 3
Beruf Kino-Plakate Maler, Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Paderborn; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam
Heirat 10.7.1942 mit Grete Oppenheim *26.5.1922 in Niederaula; ✡ 9.7.1943 in Sobibor
Kinder –
Weiterer Lebensweg
27.2.1937 Grete Oppenheim in die Niederlande
22.6.1938 Hubert Rüssmann zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen
14.3.1939 Bruder Werner zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42,
September 1939 Grete Oppenheim zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen
Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.
Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam
Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“
27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; Hubert kommt in die Leonardostraat 6-I in Amsterdam,
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941
19.10.1941 Hubert einer von 5 Mitarbeitern der Expositur des Joodse Raad, hat deswegen eine „Sperre“
20.10.1941 Mutter Amalie ab Frankfurt ins Ghetto Lodz
Dezember 1941 Umzug in die Milletstraat 56-III
10.7.1942 Heirat mit Grete Oppenheim
15.7.1952 Grete Oppenheim zieht zu Hubert Rüssman in die Milletstraße
29.5.1943 Tod von Hubert R.in Amsterdam
Bruder Werner überlebt im Versteck
6.7.1943 Grete Oppenheim ab Westerbork nach Sobibor
Gedenken
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de940974
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de956600
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22R%C3%BCssmann%22%7D
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer