Stern Hans Werner

Hans Werner Mathias Stern

*2.3.1924 in Medebach, Kreis Brilon; ✡15.8.1942 Tod in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Philipp Stern *9.3.1886 in Medebach; 26.4.1942 von Stuttgart nach Izbica; ✡?

Heirat der Eltern am 22.2.1921 in Eschwege

Mutter Jenny Glauberg *4.7.1895 in Düdelsheim; 26.4.1942 von Stuttgart nach Izbica; ✡?

Geschwister Günther Stern *25.4.1925 in Medebach; 26.4.1942 von Stuttgart nach Izbica; ✡?

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Medebach; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Novemberpogrom in Medebach, die Textilgeschäfte Meyerhoff und Stern wurden völlig zerstört, die Wohnungenverwüstet; Vater Philipp verhaftet; „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

18.11.1938 Vater Philipp Stern soll Reichsfluchtsteuer‘ zahlen, wofür zur Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 13 000 M aufgefordert wurde.

15.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen

16.2.1939 Kindertransport nach Holland

16.2.1939 Flüchtlingslage Quarantaine Heijplaat, Rotterdam

29.4.1939 Burgerweeshuis Gouda

September 1939 Umzug der Familie nach Krefeld später nach Stuttgart

23.11.1939 Hans Werner Stern zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; Hans Werner Stern in die Jekerstraat 5-II

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert; vier die keine vier jüdischen Großeltern haben, werden freigelassen.

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

10.11.1941 mit anderen Werkdorpern ins Jugendheim des Joodse Raad Plantage Franschelaan 13

14.7.1942 mit den Bewohnern des Jugendheims auf der Liste des ersten Transports nach Auschwitz

15.7.1942 Bahnfahrt zum Bahnhof Hooghalen, Fußmarsch nach Westerbork, dort nur Registrierung, keine Aufnahme; Weitertransport nach Auschwitz; Häftlingsnummer 20514

15.8.1942 Tod in Auschwitz

Gedenken

Quellen

https://www.lwl.org/hiko-download/OA_AR/Medebach_(Bausen)_604-611.pdf

https://www.joodsmonument.nl/en/page/395297/hans-werner-stern

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Stern%20Hans%20%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_swd_420426.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de975702

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976532

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976622

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976760

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380605

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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