Auguste van Pels

Auguste van Pels geb. Röttgen

*29.9.1900 in Buer; ✡ vor dem 20.4.1945 auf dem Transport nach Theresienstadt

Staatsangehörigkeit deutsch; durch Heirat niederländisch

Religion jüdisch

Vater Leo Röttgen *6.11.1865 in Wattenscheid; ✡26.3.1943 in Sobibor

Mutter Rose Rosenau *26.9.1871 in Hackenberg; ✡ 26.3.1943 in Sobibor

Geschwister

Auguste Röttgen links mit der Mutter und den vier Schwestern

Else Röttgen *20.3.1897 in Buer; ✡1951; oo Julius Leeser (1885-1982)

Gertrude Röttgen *4.4.1898 in Buer; ✡12.1.2001 in Miami

Margarethe Röttgen *10.5.1899 in Buer; ✡? In Florida

Lotte Röttgen *3.3.1908 in Essen; im Nov. 1941 ins Ghetto Minsk ✡1951

Beruf

Adressen Buer, Hochstraße 2; Osnabrück, Martinistraße 67a; Amsterdam, Zuider Amstellaan

Heirat 25.12.1925 in Elberfeld (Wuppertal) Hermann van Pels *31.3.1890 in Gehrde; ✡Oktober 1944 in Auschwitz

Sohn Peter van Pels *8.11.1926 in Osnabrück; ✡5.5.1945 in Mauthausen

Weiterer Lebensweg

Vater Leo Röttgen war der Besitzer des Kaufhaus Röttgen in Buer, Hochstraße 2

1899 ist der Vater im Vorstand der SG Buer, 1905 Repräsentant der SG

1905 Verkauf des Röttgen Kaufhauses an den Konzern „Gebr. Alsberg“ mit Filialen überall im Ruhrgebiet

25.12.1925 Heirat in Elberfeld

8.11.1926 Geburt des Sohnes Peter

Umzug nach Osnabrück, Martinistraße 67a;

Osnabrück: Auguste links, Hermann van Pels rechts; mit seiner Schwester?

Hermann van Pels betrieb mit seinem Vater Aron van Pels (1869-1941) einen Handel für Fleischereibedarf in Osnabrück, Luisenstr. 33. Die Familie emigrierte 1936 (Abmeldung im Juni 1937ebenfalls in Osnabrück wohnen Hermanns Schwestern Henny Marx (1895-1943) und Klara Neumann (1900-1943)

1932 Schwester Else Leeser-Röttgen Vorsitzende des Frauenvereins in Wanne-Eickel

1932-1938 Schwager Julius Leeser (Petrinum Schüler ) letzter Vorsteher der Synagogengemeinde Wanne-Eickel

26.6.1937 Flucht von Auguste und Hermann van Pels nach Amsterdam; lt Stadtarchiv Osnabrück bereits 1936

2.6.1937 gemeldet in Amsterdam, Stadionweg 277

1938 Hermann van Pels angestellt als Gewürzspezialist in Otto Franks Firma Pectacon; die Familien Frank und van Pels freunden sich an.

21.1. -3.2.1939 Schwester Else Röttgen mit Ehemann Julius Leeser und Sohn Rolf auf der SS Gerolstein von Vlissingen Holland nach New York zu Sohn Helmut

Familien Frank und Pels als „onderduiker“ in Amsterdam

 „Ohne Nachttopf fühle ich mich nirgends zu Hause!“

(Auguste, bei Anne Frank „Petronella van Daan“)

Sommer 1941 ein Versteck im Hinterhaus von Otto Franks Firma in der Prinsengracht wird ausgebaut.

6.7. bzw. 13.7.1942 die Familien Frank und Pels tauchen unter.

30.12.1942 „VOW“ vertrokken onbekend waarheen; typisch für „onderduiker“

23.3.1943 beide Eltern aus dem Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor

4.8.1944 Verrat und Verhaftung; Niederländische Polizisten unter dem Kommando von SS-Hauptscharführer Karl Josef Silberbauer stürmen das Haus an der Prinsengracht, entdecken und verhaften die acht Untergetauchten und nehmen auch zwei Helfer fest. 

Ehemann Hermann bietet Silberbauer vergeblich Geld an, wenn er die Untergetauchten laufen lässt. Nach einigen Tagen im Amsterdamer Gefängnis Verbringung als S-Fall vermutlich in die Strafbaracken des Judendurchgangslager Westerbork

Deportation von Westerbork nach Auschwitz

6. 9.1944 Ankunft von 212 Frauen, zu denen auch Edith, Margot und Anne Frank gehörten.

1.11. 1944 Auguste van Pels mit Anne und Margot Frank in das KZ Bergen-Belsen deportiert.

25.1.1945 Mauthausen-Häftlingsnummer des Sohnes 119162

6. 2.1945 wurde Aguste van Pels von Bergen-Belsen nach Buchenwald deportiert, Unterbringung in Block 57 im „Kleinen Lager“; Buchenwald-Häftlingsnummer 67357;

gefälschtes Geburtsdatum „1908“ um bei Selektionen jünger zu erscheinen

Das Buchenwald -Außenlager Raguhn

„Frauenaußenlager Heerbrandt-Werke AG, Raguhn bei Dessau“

21.3.1945 in das Außenlager des KZ Buchenwald Raguhn deportiert;

Febr.-April 1945 Außenlager „Heerbrandt-Werke“ in Raguhn; Code H-R; Produktion von Flugzeugteilen durch 500 jüdische Frauen und Mädchen unterschiedlicher Nationen.

9.4.1945 Evakuierung des Lager Raguhn in Güterwaggons nach Theresienstadt.

20.4.1945 bei Ankunft von 429 Frauen in Theresienstadt ist Auguste bereits verstorben an Fleckfieber. Mindestens 60 Frauen starben unterwegs, 15 weitere noch nach der Ankunft in Krankenhäusern

Vor dem 20.4.1945 Tod auf dem Transport vom Lager Raguhn nach Theresienstadt

Gedenken –

15. 11. 2007 Stolpersteine für Herrmann, Auguste und Peter van Pels in Osnabrück, Martinistraße

Quellen

Otto H. Frank, Mirjam Pressler (Hrsg.): Anne Frank Tagebuch. Fischer, Frankfurt am Main 1998,

https://www.gelsenkirchener-geschichten.de/wiki/Auguste_van_Pelshttps://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7677770

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de954997

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926064

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/65537/peter-van-pels

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926064

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6279); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://www.miepgies.nl/de/zwei%20perspektiven/beschreibungen%20der%20untergetauchten/319.html

https://www.annefrank.org/de/anne-frank/die-hauptpersonen/auguste-van-pels/

https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=65

https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1401/familie-van-pels

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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