Heinz Behrendt – Chaim Baram
5.8.1918 in Berlin; ✡ 1975 in Na’an Ramla
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Bernhard Behrendt *1.2.1891 in Kolobrzeg; ✡ 1957 in Berlin
Mutter Ella Birnbaum; ✡ 1932
Großmutter Frida Behrend geb. Tau
Geschwister
Günther Gideon Behrendt *6.12.1924 in Berlin
Halbbruder Erwin Salomon, unehelicher Sohn des Vaters
Beruf landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Berlin Prenzlauer Berg, Rombergstraße 11; Gersfeld;
Heirat
1.Ehe am 23.12.1940 in Berlin Charlotte Rotholz *27.10.1922; ✡Juli 1942 in Minsk
2.Ehe Sara Holländer *18.2.1923 in Gross Wardejn Rumänien; ✡17.11.2013
Kinder
Vier; zwölf Enkel
Weiterer Lebensweg
1926 Mutter Ella erkrankt an TBC „Schwindsucht“
1926 Heinz in jüdische Waisenheim nach Emden, Brüder Günther zu Pflegeltern in Berlin
1929 Rückkehr von Heinz Behrend in die Familie nach Berlin
1932 die Mutter stirbt nach langer Krankheit an Tuberkulose
1932 Beide Brüder ins städtische Waisenhaus in Strahlau-Rummelsburg
1933 Halbbruder Erwin zur Alja nach Palästina
1933 Der Vater nimmt beide Söhne zu sich
1933 Heinz arbeitet als Hilfsarbeiter
1934 Umzug in ein möbliertes Zimmer
1934-1938 aktiver Ringer und Gewichtheber im Sportclub Maccabi Berlin
Juni 1938 Vater Bernhard in der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ ASR in das KL Buchenwald
1.12.1938 Bruder Günther mit dem ersten Kindertransport nach England
10.1.1939 Vater Bernhard entlassen aus Buchenwald
1939 Vater Bernhard nach Shanghai
17.5.1939 Heinz Behrendt in Berlin Friedrichshain bei Minderheitenzählung
1939 Heinz zur Zwangsarbeit im Straßenbau
23.12.1940 Heirat in Berlin mit Charlotte Rotholz; sie ziehen zu ihren Eltern in die Rombergstraße 11. Dort wohnte auch Charlottes Schwester Irma Joseph, geb. Rotholz. Charlotte wie andere aus der Baum-Gruppe zur Zwangsarbeit bei Siemens. Ihr Bruder Siegbert Rotholz gehörte der jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum an. Siegbert Rotholz wurde am 10.12.1942 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 4.3.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Zu dieser Gruppe gehörte auch Heinz Rothholz
12.11.1941 Sammelstelle ehemalige Synagoge in der Levetzowstraße; mit Polizeifahrzeugen zum Güterbahnhof Grunewald
14.11.1941 von Berlin deportiert nach Minsk
18.11.1941 Ankunft in Minsk; Unterbringung im Sonderghetto I „Hamburger Lager“, später „Berliner Lager“; Heinz B. muss drei Tage lang das Gepäck ausladen.
Juli 1942- September 1943 Arbeit in der „Panzerkaserne“ des Hamburger Bauunternehmens Max Schaade
Juli 1942 Tod der Ehefrau Charlotte nach Verhaftung in der „Panzerkaserne“
1.9.1943 Heinz Behrendt eingewiesen für 10 Tage ins KL Maly Trostinec
September 1943 Verlegung in das KL Majdanek deportiert
Verlegung in das Arbeitslager Budzyn bei Krasnik, Heizer in der Flugzeugfirma Heinkel.
April-Juli 1944 Arbeitslager Mielec, Zwangsarbeit für Heinkel
Verlegung ins Lager Wielicka
Anfang August 1944 deportiert über Auschwitz nach Flossenburg
4.8.1944 Ankunft in Flossenbürg; Arbeit im Steinbruch und im Messerschmidt-Werk
16.4.1945 Todesmarsch ab Flossenbürg zunächst im Zug Richtung Dachau;
19.4.1945 der Zug blieb nach Fliegerbeschuss in Schwarzenfeld liegen; von 2000 werden am 25.4. nur 500 Überlebende befreit
Heinz Behrendt ins DP Lager Bergen-Belsen, von dort über die NOHAM-Organisation in den Ableger des Kibbuz Buchenwald in Gersfeld.
August/September 1945 Eröffnung des Nebenlagers in Gersfeld. Dort lernt er Sara Holländer kennen.
2.6.1946 stehen Sara Holländer und er auf der Belegungsliste des Hofes in Gersfeld.
1947 heiraten die beiden und gehen gemeinsam auf die Alija Beth.
Ihr Schiff wird vor Haifa von den Briten abgefangen und nach Zypern geleitet, wo sie bis 1949 in einem der britischen Internierungslager verbleiben.
1949 nach Einreise in Israel gehen sie in den Kibbuz Naan bei Rehovot
5.5.1961 Chaim Baram als Zeuge im Eichmann-Prozess in Jerusalem
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Gedenken
24.6.2015 Stolperstein für Heinz Behrendt und Frau Charlotte Rotholz in Berlin Prenzlauer Berg, Romberg Straße 11
Quellen
https://www.stolpersteine-berlin.de/de/mendelssohnstrasse/3/heinz-chaim-behrendt-baram
https://www.stolpersteine-berlin.de/de/mendelssohnstrasse/3/charlotte-behrendt
Yad Vashem Archives 03/2208, Bericht von Chaim Baram, 1961
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
Home – Deutsch
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.stolpersteine-berlin.de/de/mendelssohnstrasse/3/heinz-chaim-behrendt-baram
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/66557589
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10822085
Danke für die Schilderung des Schicksals von Heinz Behrendt, der einen kaum zu glaubenden Weg durch die Vernichtungslager überlebte. Auch der Weg nach der Befreiung forderte ihm viel ab.
Heinz Behrendt und sein Schicksal sind jetzt unvergessen.