Irmgard Ilka Königsberger
*1.8.1923 in Bad Ems; ✡8.12.2007; oo Marcel Jourdain
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Emil Königsberger *3.10.1874 in Bad Ems; ✡22.5.1933
Heirat der Eltern 18.11.1919 in Weilburg
Mutter Jenny Jessel *1.11.1879 in Weilburg; ✡ 9.8.1940 in Köln
Großeltern Heinrich Königsberg und Henriette Schaumburg
Großeltern Josef Jessel und Rosina Geisenheimer
Onkel Adolf Königsberger *24.6.1878 in Bad Ems; ✡21.12.1938 Bad Ems, Freitod
Cousinen
Frieda Königsberger *27.5.1901 in Bruch Recklinghausen; ✡12.6.1901 in Bruch
Henny Königsberger *27.2.1902 in Recklinghausen Bruch; ✡15.12.1944 Stutthof
Lilly Königsberger *1.10.1903 in Karnap; ✡16.1.1945 in Stutthof
Geschwister
Edith Königsberger *16.2.1921 in Gießen; ✡ ?; oo Dietz
Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Bad Ems, Römerstraße 12
Heirat Marcel Jourdain (1921-1966 in Karlsruhe)
Kinder
Tochter Jourdain; ✡2001; oo Feldmann
Weiterer Lebensweg
Vater Emil betreibt in Bad Ems ein Modegeschäft; Stadtrat in Bad Ems
1937 Schwester Edith nach Berlin als Haushilfe dann Ausbildung als Kinderpflegerin im
„Wolff-Seminar“ für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen
April 1937 Umzug des Seminars von der Meinekestraße in eine große Villa in der Wangenheimstraße 36
1. Juli 1938 Gründerin Lina Wolff gibt die Seminarleitung an die in „Mischehe“ lebende Nichtjüdin Margarethe Fraenkel ab.
Edith Königsberger zur Ausbildung als Kindergärtnerin in „Dr. Fraenkels Internat für jüdische Mädchen“ in der Wangenheimstraße 36, die einzige noch offene derartige Einrichtung zur Kindergärtnerinnen-Ausbildung in Berlin;
17.5.1939 Edith Königsberger-Dietz in Berlin Wangenheimstraße 36 bei Minderheitenzählung
17.5.1939 Irmgard Königsberger in Groß Breesen bei Minderheitenzählung
17.5.1939 Mutter Jenny mit Tante Fanny Königsberger in Bad Ems, Römerstraße bei Minderheitenzählung
Gruppenauswanderer-Lehrgut Groß Breesen
Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden.
1936-1939 Lagerleiter und pädagogischer Leiter ist Curt „Bo“ Bondy, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.
Ca 1937 Irmgard Königsberger zur Hachschara Groß Breesen
10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war; die Frauen und Jugendliche unter 18 bleiben zurück
11.6.1939 erste größere organisierte Emigration von 15 Breesenern ab Rotterdam auf der SS SLAMAT nach Australien: Pitt, Herko (Herbert Cohn), Erich, Leo, Klaus, Werner, Spitz, Wachsi, Franz, Erwin, Fritz, Hans, Herbert, Hanni und Inge; in Colombo sollen Jonny, Posche, Bosi und Rudi dazustossen. Die Fahrt nach Rotterdam wurde begleitet von den Madrichim Curt Bondy, Prinz, Georg „Dackel“ Tworoger), Floh und Werner Angress (Bericht Werner Angress)
9.8.1940 Tod der Mutter Jenny im Israelitischen Asyl in Köln
August 1942 Flucht in die Schweiz; beide Schwestern ohne Stern und ohne Papiere bis an die Schweizer Grenze, illegaler Grenzübertritt. In der Schweiz lebte sie lange in einem Internierungslager mit Schwester Edith
Heirat 1948/49
1949 nach Frankreich
Gedenken
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Quellen
Edith Dietz geb. Königsberger, Den Nazis entronnen, 1990
Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/76779870
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006003