Rothschild Werner

Werner Rothschild

*3.9.1912 in Langendreer (heute Bochum);✡ in Argentinien

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Berthold Rothschild *13.10.1881 in St.Wendel;✡ 2.4.1948

Heirat der Eltern 18.1.1909 in Rotenburg

Mutter Helen Luise Fackenheim *6.12.1883 Rotenburg/Fulda;✡ nach 1948

Großvater Michael Rothschild *23.1.1854 in Haupersweiler; ✡10.2.1913 in St.Wendel

Großmutter Violetta Philippina August *20.2.1858 in Wellesweiler; 29.1.1923 in St.Wendel

Großvater Salomon Fackenheim *30.3.1854 Lispenhausen; ✡27.8.1916 Rotenburg

Großmutter Auguste Lange *17.2.1860 in London; ✡1896

Geschwister ?

Beruf Landarbeiter

Adressen Langendreer, Kaiserstraße 200, Bochum; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen);

Heirat – ?

Kinder

Weiterer Lebensweg

18.1.1909 Heirat der Eltern in Rotenburg, Berthold Rothschild noch in St. Wendel, Balduinstraße 23 wohnhaft

1913 Vater Berthold Rothschild mietet in Langendreer auf der Kaiserstraße 200 im Haus von Eigentümer Hermann Klein ein Ladenlokal an und eröffnet sein Geschäft für Herren- und Knabenbekleidung

1913 Vater Berthold im Wählerverzeichnis der Synagogengemeinde Witten, in den Verzeichnissen von 1916 und 1919 auch mit der zusätzlichen Angabe „Kaiserstraße 200“.

1933 Aufgabe des Textilgeschäftes durch Berthold Rothschild und Wegzug nach Dortmund

Novemberpogrom in Dortmund – Alija der Eltern

10.11.1938 Novemberpogrom

10.-13.11.1939 Vater Berthold inhaftiert in Dortmund, Sammellager Steinwache

13.11.1938 Vater Berthold mit etwa 500 Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg ab Steinwache in Dortmund per Zug nach Sachsenhausen; Häftlingsnummer 12020

22.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen

3.2.1939 Ausstellung eines deutschen Reisepasses für beide Eltern in Dortmund

24.3.1939 Ankunft der Eltern in Haifa, Einreise mit Visum und „Kapitalistenzertifikat“ Kategorie A (one),

Zahlung von zweimal 500 Palästina-Pfund ~ englisches Pfund

Der Aufbau des Werkdorp Nieuwe Sluis

Träger des „Jüdisches Werkdorf Nieuwe Sluis“ ist die „Stichting Joodse Arbeid“ (Stiftung Jüdische Arbeit); hier werden jüdische Jugendliche zu Landarbeitern umgeschult (Hachschara) als Vorbereitung auf die Ansiedlung in Palästina (Alija)

Im März 1934 kommt eine kleine Gruppe von Volontären als Aufbaugruppe in die verlassenen Baracken auf der Farm. Dreieinhalb Jahre lang dienten diese als Unterkunft für die Gruppe der Bauarbeiter. Ende 1934 stehen vier Baracken und eine Kantine dicht beieinander rund um das Haukes-Haus.

Oktober 1934 Aufnahme des regulären Ausbildungsbetriebs

Oktober 1934 der erste Pfeiler des Gemeinschaftshauses errichtet

Im Zentrum des Werkdorfs wird ein Gemeinschaftshaus errichtet, die Baracken werden in einem Halbkreis herumgebaut.

Anfang 1937 Offizielle Eröffnung der nun fertiggestellten Anlage

24.4.1934 Werner Rothschild mit einer größeren Aufbau-Gruppe zur Hachschara im Werkdorp Nieuwesluis, Wieringermeer angemeldet, davon aus Dortmund: Helmuth Jacoby (*30.8.1914), Walter Stern (*24.5.1911)

Werner Rothschild Nr. 22, Heinz Lipper Nr. 18

21.11.1935 Werner Rothschild abgemeldet vom Werkdorp nach Argentinien,

19.1.1936 Ankunft einer Gruppe von fünf Chaluzim vom Werkdorp in Argentinien:

Werner Rothschild

Wolfgang Schück *6.9.1919 in Würzburg (?)

Philipp Herz *13.12.1906 in Hitdorf

Heinz Kochmann *8.2.1914 in Berlin

Heinz Lipper *16.6.1912 in Höxter

Claudio Lipper, der Sohn von Heinz Lipper, schreibt 2024:

„Ja, ich habe den Namen Werner Rothschild oft zuhause gehört, aber ich erinnere mich nicht, wer er war. Helmut Grünebaum kam auch nach Argentinien, aber ich weiss nicht, ob er zusammenkam oder mit ein anderes Schiff.“

8.1.1936 Werner Rothschild offiziell in Dortmund abgemeldet „nach Argentinien“

1.7.1936 Werner Rothschild an Gertrude van Tijn, Vorsitzende der „Stichting Joodse Arbeid“ über die schlechte Stellenvermittlung der ersten fünf Argentinien -Pioniere aus dem Werkdorp

31.3.1946 Einbürgerung der Eltern Berthold und Luise Rothschild in Palästina

Gedenken

Quellen

Clemens Kreuzer, Davidstern in Langendreer – Aufstieg und Untergang; Gimmerthal Verlag Bochum, 2011

Jüdische Kaufleute in Langendreer, Link: https://www.stadtakademie.de/fileadmin/speciality_distribution/public/images/Stelenweg/Stele_Langendreer_9-15.pdf

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947; Berthold Rothschild

Deutschland, Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931

Hausbuch Werkdorp Nieuwe Sluis, Wieringermeer

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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