Marion Kupperschlag
*20.11.1926 in Solingen; ✡4.12.1976 in Amsterdam
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Josef Kupperschlag *1.3.1888 in Barmen; ✡19.10.1944 in Auschwitz
Mutter Anna Isaac *20.8.1894 in Solingen; ✡19.10.1944 in Auschwitz
Onkel Hermann Kupperschlag *25.2.1890 in Remscheid
Geschwister
Ruth Kupperschlag *3.3.1925 in Solingen; ✡ 2019
Beruf Schneiderin
Adressen Solingen, Weststraße 15; Amsterdam
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Volksschule; 1 ½ Jahre Berufsschule
Kindertransport
10.11.1938 Novemberpogrom,
England und die Niederlande öffnen die Grenze für Kindertransport
Januar 1939 Marion mit Schwester Ruthin die Niederlane eingereist
1939 Onkel Hermann Kupperschlag emigriert nach Palästina
Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser
4.1.1939 Kindertransport Leipzig-Berlin- Bielefeld-Bentheim nach Oldenzaal, es wurden drei Gruppen gebildet
– K.L. Smit-Oord in Losser nur Mädchen
– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen
– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen
4.1.1939 die ersten 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939
16.2.1939 mit Schwester Marion Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam
26.2.1939 mit Schwester Marion K.L. Smitoord, Losser
August 1939 wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird die Einrichtung aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.
Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam
11.9.1939 Huize Kraaybeek, Hoofdstraat 63, Driebergen; Schwester Marion folgt am 16.9.
21.5.1940 mit Schwester Marion Oostelijke Handelskade, Amsterdam
10.5.1940 Überfall der Wehrmacht auf Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich
31.5.1940 Amsterdam, Hobbemakade 111, notaris J. van Hasselt
Deportation der Eltern nach Theresienstadt und Auschwitz
Eltern zuletzt im Judenhaus in Wuppertal, Straße der SA 73
21.7.1942 beide Eltern auf Transport VII/1, Zug Da 70, ab Düsseldorf nach Theresienstadt
16.10.1944 beide Eltern auf dem Transport E r von Theresienstadt nach Auschwitz
Tod der Eltern
Das Philips-Kommando in Vught
20.4.1943 Marion mit Schwester Ruth als Zwangsarbeiterin zu Philips; der Philips-Konzern unterhielt eine eigene Betriebsstätte im Kamp Vught: das „Philips-Kommando“
15.11.1943 weiterhin in Vught, „Philips-Kommando“
18.4.1944 weiterhin in Vught, „Philips-Kommando“
Die Philips Deportation nach Auschwitz
Juni 1944 Schließung des KL Vught
3.6.1944 beide Schwestern mit 496 Philips-Gefangenen auf der Transportliste vom KL Vught nach Auschwitz „PHILIPS Deportation“
Lilly Klafter aus Amsterdam berichtet:
„They told us that we were being sent East, to work. They put us on passenger trains in good condition. We didn’t know where we were going. Two days later we reached the camp [Auschwitz-Birkenau]… They got us off the trains with screams and deadly blows. They stood us in a line… they brought us to the „sauna“. We smelled something dreadful, and asked the veteran inmates what the strange smell was. „That’s scorched human flesh.“ We didn’t believe our ears. What did that mean? „Yes, here, human beings are burned.“ When they brought us to the „sauna“, we saw chimneys belching out thick smoke…“
Nach etwa sieben Wochen wird die Gruppe der „Philips-Facharbeiterinnen“ verlegt nach Reichenbach in die Telefunken-Fabrik
Februar 1945 nach Bombenangriff auf die Telefunken-Fabrik Verlegung in das Frauenlager Langenbilau I; Arbeit in der Radiofabrik bei Hagenuk I und II, (Hanseatische Apparatebau Gesellschaft, vormals Neufeldt & Kunke, Kiel)
Februar 1945 Todesmarsch über vier Tage in das Lager nach Treutenau in Tschechien
wegen des Heranrückens der Roten Armee durch tiefen Schnee, über das Eulengebirge
Februar 1945 Weitertransport in Güterwaggons in das Frauenlager Frettholzweg in Hausberge, Porta Westfalica; 1000 Frauen in den unterirdischen Hammerwerken zur Philips-Röhrenproduktion im oberen Stollenteil (Stöhr 1, 9 Stockwerke, knapp 9000 qm)
Lore Mainzer berichtet:
Als es kein Material mehr gab, brachte man uns nach einem Monat über ein Lager bei Helmstedt in die Lüneburger Heide. Zehn Tage lang saßen wir im Zug, um danach in Hamburg Tankfallen zu graben.“
Die Rettungsaktion des Grafen Bernadotte
26.4.und 2.5.1945 Bernadotte-Aktion für nicht-skandinavische Häftlinge; Transport von 2800 Frauen mit vom Roten Kreuz bereitgestellten Zügen aus den Außenlagern des KZ Neuengamme nach Padborg in Dänemark an der dänisch-deutschen Grenze; kurz danach weiter nach Schweden zur Rehabilitation
Rückkehr in die Niederlande
6.12.1976 Tod in Amsterdam
Gedenken –
Quellen
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
U.S. Behördendaten Verzeichnis
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de906724
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de906723
https://dokin.nl/surviving-children/Ruth-Kupperschlag-born-3-Mar-1925
https://dokin.nl/surviving-children/Marion-Kupperschlag-born-20-Nov-1926
https://www.statistik-des-holocaust.de/VII1-23.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130326084
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130326085