Meta Harf geb. Seligmann
* 18.4.1903 in Kettwig; ✡13.1.1997 in Essen
Staatsangehörigkeit
Vater Bernhard Seligmann *26.6.1874 in Laupendahl, Kettwig; oo 31.7.1901; ✡11.12.1940 in Kettwig
Mutter Rita Rida Reila Stern *31.7.1876 in Züntersbach; 1942 Theresienstadt; ✡21.9.1942 Treblinka
Geschwister
Julius Seligmann* 8.1.1907 Kettwig; 1939 Kitchener Camp England; New York; oo 1958 Grete Levy; ✡28.1.1974 in New York
Beruf ohne
Adressen Kettwig, Arndtstraße 6; Wickrath
Heirat Gustav Harf *19.2.1891 Wickrath
Vater Hermann Harf *8.7.1855 Hochneukirch
Mutter Sophia Blech *10.7.1883 in Wickrath
Sohn
Hans Hermann Harf *24.3.1931 in Wickrath
Weiterer Lebensweg
1909 -1913 Volksschule in Kettwig
1913-1918 Höhere Mädchenschule in Kettwig
1918-1919 Handelsschule in Mülheim
9./10.11.1938 Ehemann Gustav in Schutzhaft, bis Dezember im KL Dachau
11.12.1941 Transport Da 38 Düsseldorf nach Skirotawa, Riga
13.12.1941 kurz vor Mitternacht Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Laderampe vereist
14.12.1941 morgens Fußmarsch ins Ghetto Riga
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
27.3.1945 Ehemann Gustav und Sohn Hans nach Bergen-Belsen deportiert
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Flüchtlingslagerlager, Holsbybrunn Schweden
Ende Juni 1945 Ehemann Gustav und Sohn Hans folgen aus Bergen-Belsen nach Schweden
Dez. 1945 bis Juni 1946 nach Ryds Brunn Camp in Schweden
6/1946 – 4/1950 in Lund
April 1950 Rückkehr nach Kettwig
17.5.1951 Antrag auf IRO Unterstützung, wollen in die USA zum Bruder Julius Seligmann ausreisen
13.1.1997 Tod in Deutschland
Gedenken
Grabstein für Gustav und Meta Harf auf dem städtischen Parkfriedhof in Essen
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/79166212/?p=1&s=Meta%20Harf&doc_id=79166215
http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020