Feuerstein Isbert
*17.1.1924 in Herten, Tod im Ghetto oder KZ
Gymnasium Petrinum Nr. 5564, ab Ostern 1934 VI bis abgegangen Klasse 5 am 22.7.1938
der letzte jüdische Schüler des Gymnasium Petrinum vor 1945
Vater Jakob Feuerstein *10.2.1888 (Yaakov Foiershtein) in Perechinsko
Mutter Berta Glattstein *5.3.1893 in Perechinsko, Schwester des Josef Glattstein *5.7.1898
Bruder Helmut Feuerstein *31.5.1928 in Herten; Tod nach 1939
Adresse
Herner Str. 7 b
Weitere Lebensdaten
1920 kleines „Konfektionsgeschäft“ der Eltern Marktstraße 18 in Herten eröffnet
1930-32 an drei Standorten in der Ewaldstraße 18, 25 und 6
1933 wieder an der Marktstr. 18
1.3.1934 bis 9.4.1935 wieder an der Ewaldstr. 11 in Herten
1935 Umzug nach Recklinghausen
kleines Geschäft an der Steinstraße 4 im Schuhgeschäft Scheffer
Verlegung zur Herner Str. 7b
1935 Umzug der Familie von Herten nach Recklinghausen
22.7.1938 von der Schule abgemeldet
20.10.1938 nach Köln abgemeldet
28. Oktober 1938 Familie in der Polenaktion nach Zbaszyn abgeschoben;
Isbert und Helmut Feuerstein auf einer Zbaszyn Liste
15.11. 1938 Bruder Helmut offiziell von der Hittorf-Oberrealschule verwiesen gemäß Erlass
8./9.11.1938 Konfektionswaren-Geschäft in der Pogromnacht zerstört
1939 Rückkehr nach Recklinghausen
Mai 1939 bei Minderheiten-Volkszählung noch erfasst
Alle am 29.7.1939 nach Polen abgemeldet, Tod im Ghetto oder KZ
Gedenken
Gedenktafel am Gymnasium Petrinum
Quellen
Jan Henning Peters, Jüdische Schüler am Gymnasium Petrinum in Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd 88/89, 1989/1990
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6520
Deutsche Minderheitenzählung Mai 1939
Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933-1945
https://www.zbaszyn1938.pl/uploads/documents/Lista_Deportowanych/GK_166_1141_Cala_lista.pdf
Georg Möllers, Horst Mannel, Pogrom in Recklinghausen 1938, 2001
Georg Möllers, Jürgen Pohl, Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, 2013
Hans-Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
Georg Möllers, Das Schicksal der Familie Feuerstein. Eine Ergänzung, in: Petrinum. 2006, S. 91 – 93
Heribert Seifert „Schwierigkeiten mit dem jüdischen Schüler Feuerstein“ in „Der Unterricht ging pünktlich weiter“ Klartext Verlag 2016
Georg Möllers, Das Schicksal der Familie Feuerstein in „Der Unterricht ging pünktlich weiter“ Klartext Verlag 2016
Georg Möllers, „Mit den besten Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft“. Das Schicksal jüdischer Abiturienten der Jahrgänge 1900 und 1903, Teil I/II, in Petrinum 45-2003, S. 110 – 118 und Petrinum 46-2014.
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch, Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 20.5.2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)