Franke Elfriede

Elfriede Franke geb. Cahn

*9.4.1897 in Bochum; Riga überlebt; ✡30.12.1992 in Philadelphia

Vater Adolf Cahn *29.1.1860 in Wesel; ✡6.12.1940

Mutter Klara Meyer

Geschwister

Walter Cahn *14.8.1894 in Bochum; Krefeld; ✡ 7.5.1942 in Kulmhof

Emma Kahn *4.7.1899 in Bochum; Johann Löwenstern *27.5.1896 in Herford; Sohn Rolf *24.1.1926; alle am 31.3.1942 Gelsenkirchen-Münster-Hannover->Warschau, Ghetto

Adressen Herne; Bochum;

Heirat Max Franke *1.1.1893 in Herne; März 1945 Tod im KL Bergen-Belsen

Familie Franke: Ruth, Max, Klara, Elfriede und Gerd ca 1940

Kinder

Ruth Franke *16.4.1922 in Bochum; oo Hans Salomon; Riga, Stutthof; ✡3.2.2004 Philadelphia

Gerd Franke *29.7.1925 in Herford; Riga; ✡ März 1945 in Bergen Belsen

Klara Franke *3.12.1927 in Herford; Riga; oo Kurt Goldstein; lebt 2021 in Philadelphia

Weiterer Lebensweg

Nach 1923 Umzug nach Herford

10.11.1938 Ehemann Max „Schutzhaft“ im Novemberpogrom, Polizeigefängnis Herford

12.11.-29.11.1938 Ehemann Max im KL Buchenwald, danach Ehemann Max

9.12.1941 Sammelstelle Herforder kleine Markthalle; mit Ehemann Max und den 3 Kindern

mit Lastwagen nach Bielefeld, Sammelstelle Restaurant Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld

13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga

15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

16.7.1943 Elfriede Franke auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos¸ die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Liebau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

Max zusammen mit Sohn Gerd ins KL Neuengamme; weiter nach Bergen-Belsen

Frau und Töchter auf Todesmarsch zum AEL Nordmark bei Kiel

Sie werden am 1.5.1945 durch das schwedische Rote Kreuz befreit

April 1945 Tod von Max und Gerd Franke in Bergen-Belsen

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

15.3.1945 Bruder Max mit Sohn Gerd Todesmarsch nach Bergen-Belsen; beide Tod in Bergen-Belsen

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

Elfriede Franke emigriert mit den beiden Töchtern Kläre und Ruth

6.-16.12.1946 von Göteborg nach New York auf der SS Drottningholm

Gedenken

Stolperstein für Max und seinen Bruder Paul Franke in Herford, Lübbertorwall 18

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7243); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Ralph Piorr (Hrsg) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg

nach Zamość im April 1942; Essen 2012

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1191049

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838145

https://collections.arolsen-archives.org/archive/5882720/?p=1&s=Franke%20Max&doc_id=5882722

https://www.zellentrakt.de/downloads/materialien/Publikation_Juden_in_Herford.pdf

https://www.zellentrakt.de/downloads/Liste_der_in_Herford_verlegten_Stolpersteine.pdf

http://docplayer.org/128674725-Anne-frank-war-nicht-allein-juedische-kindheit-und-jugend-im-kreis-herford.html

Käthe Frieß, Aufzeichnungen über KZ und Zwangsarbeit vom 1941 bis 1945. Lukas Verlag, 2017

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Gedenkliste Herne, Die Opfer der Shoah in Herne und Wanne-Eickel undatiert

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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