Sax Herta

Herta Sax geb. Emmerich

*21.10.1908 in Haaren bei Paderborn; +3.2.1992 in Paris

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Otto Emmerich *21.12.1874 in Steinheim; Theresienstadt; +26.7.1950 in Haaren

Mutter Alma Rose *1.8.1875 in Haaren; 31.7.1942 Theresienstadt; +17.12.1943

Großeltern Yaakov und Henriette Emmerich; Abraham und Henriette Rose

Cousine Khana Levi

Beruf Näherin

Adressen Haaren Nr. 97 bei Paderborn; Atteln; Osnabrück, Hasemauer 6a

Heirat

1.Ehe 1937 mit Erich Sax *26.9.1910 in Beverungen; Tod in Riga

Tochter Marianne Sax *21.12.1937 in Haaren; Riga; Tod in Auschwitz

Herta Stern-Sax und Rudolf Stern 1948

2.Ehe Rudolf Stern*18.6.1898 in Wittlage, Osterkappeln; + März 1980 in Massachusetts

3. Ehe mit Terhoch

Weiterer Lebensweg

April 1915 Volksschule

1924 Höhere Handelsschule in Paderborn

1937 Heirat, dann Hausfrau

10.11.1938 Ehemann Erich Sax im Novemberpogrom verhaftet

12.11.-23.12. 1938 Ehemann in „Schutzhaft“ im KL Buchenwald

13.12.1941 ab Münster, Osnabrück, Bielefeld mit Ehemann Erich und Tochter Marianne

16.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

16. Juli 1943 Liste von 108 Frauen Antreten auf dem Blechplatz

Herta Sachs, ihre Nichte Ruth Behrend und die aus Herford deportierte Elfriede Franke

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Liebau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

Mai 1945- Januar 1946 DP-Camp bei Malmö

25.1.1946 Mit der SS Kastellholm von Trelleborg nach Deutschland zusammen mit weiteren Geretteten aus Nordmark (Berta Kaufmann, Siegmund Elias, Friederike Ruhe, Rudolf Stern, Erich Weinberg)

Aktive Mitglieder der Synagogengemeinde Osnabrück

2/ 1946 bis 1949 arbeitslos

März 1949 in Osnabrück Hasemauer 6a

IRO-Antrag: Wollen nicht mehr in Deutschland bleiben

22.-31.Mai 1954 auf der TSS Olympia mit Frau Herta von Bremerhaven nach New York

Gedenken

1.9.1988 Pages of Testimony für ihren Mann, ihren Sohn und beide Eltern als Herta Terhoch, Paris

3.2.1992 Tod in Paris

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/79815861/?p=1&s=Stern%20Herta%201908&doc_id=79815865

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006846

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006813

Frankreich Sterberegister, 1970-2020

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_411213-o1.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld9.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976384

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/7196079/?p=1&s=Stern%20Rudolf%201898&doc_id=7196080

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/79815861/?p=1&s=Stern%20Rudolf%201898&doc_id=79815863

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8458); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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