Mosbach Erwin

Erwin Mosbach

*8.2.1905 in Schwerte; ✡Oktober 1993 in Malmö

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos; schwedisch ab 19.2.1952

Vater Ludwig Louis Mosbach *4.11.1874 in Hohenlimburg; ✡ in Riga

Mutter Meta Hirschberg *18.1.1881 in Sierhausen, Einbeck; ✡ Sept.1943 in Riga

Onkel Gustav Mosbach *14.4.1881 in Hohenlimburg; Tod in Majdanek

Geschwister

Gertrud Mosbach *22.9.1907 in Schwerte; oo Ernst Koppel (1908-1977); Emigration Buenos Aires; ✡13.7.1999 in Buenos Aires; Tochter Susie (1946-1996)

Beruf Gymnastiklehrer

Adressen Schwerte; Hannover; Stockholm; häufige Ortswechsel; Malmö

Heirat 14.1.1950 die Witwe Dori Dora Zimmet * 31.1.1909 in Krakow; ✡10.6.1991 in Malmö

Kinder

Weiterer Lebensweg

September 1941, Zwangsumzug ins Judenhaus , zuvor jüdisches Waisenheim, Am Emmerberge 31

Transportliste Hannover Am Emmerberge 31

15.12.1941 Transport ab Hannover nach Riga

18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Ghettopolizist in Riga

15.6.1942 Onkel Gustav Mosbach mit Frau von Köln nach Majdanek

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945 Holsbybrunn, Ausländerheim der Schwedischen Ausländerkommission

25.8.1945 in Stockholm gemeldet

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim

19.2.1954 Schwedische Staatsburgerschaft

Oktober 1993 Tod in Malmö

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420615_Koeln11.jpg

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932251

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932253

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411215-12.html

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Mosbach&s_firstName=Ludwig&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

Relative search forms used by the World Jewish Congress (WJC) in Stockholm, 1945-1946, Erwin Mosbach

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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