Emilie Emmi Nathan
*19.2.1925 in Emmerich; +27.1.2018 in Philadelphia
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Georg Nathan *3.2.1880 in Emmerich; +10.5.1942 in Riga wegen Sepsis nach Fußverletzung
Mutter Thea Thekla Bendix *28.7.1892 in Burgsteinfurt; oo20.10.1920 +6.11.1983 in Philadelphia
Schwester
Sofie Nathan *7.11.1921 in Emmerich; +20.1.2002 in Atlanta
Beruf
Adressen Burgsteinfurt; Emmerich, Fischerort 21
Heirat 2.3.1947 Hans Löwenstern;
Kinder
Linda Löwenstern
Barbara Löwenstern; oo Mazurek
Weiterer Lebensweg
9./10.11.1938 Geschäft und Wohnung verwüstet, Vater in Pogrom für 10 Tage in „Schutzhaft“
10.12.1941 Verbringung in den alten Schlachthof
11.12.1941 Düsseldorf- Derendorf nach Riga
13.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter von Lenta und ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel, dort schwer erkrankt
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Holsbybrunn, Ausländerheim der Schwedischen Ausländerkommission
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim
26.3.-8.4.1946 auf der SS Drottningholm von Göteborg ->New York mit Schwester Sophie und Mutter
27.1.2018 Tod in Philadelphia
Gedenken
Page of Testimony in Yad Vashem für den Vater, Stolperstein in Emmerich
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-38.jpg
https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn566017
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006670
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
http://collections.ushmm.org/search/catalog/irn508094
https://biografien.erinnerungsort.hs-duesseldorf.de/person/172
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020