Eichenwald Jacob

Jakob „Max“ Eichenwald

*3.12.1879 in Herbede

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Jakob Eichenwald *25.8.1856 ; + vor 1935

Mutter Bertha Nachhor Rosengarten *25.5.1856; + 1936 in Herbede

Geschwister

Gustav Eichenwald *25.12.1881; oo Emma Eichenwald *1880; +1943

Sophie Eichenwald *28.11.1885; oo Wilzig; Berlin; + 9.12.1942 Auschwitz

Elli Eichenwald *11.7.1889; oo Steinbach; +26.4.1942 in Bernburg; Euthanasie; Aktion 14 f13

Adolf Eichenwald *13.7.1893; +21.11.1938 im KL Buchenwald

Walter Moritz Eichenwald *19.8.1895 in Herbede; 1930 -> Recklinghausen; oo Elli Moses

Beruf Kaufmann, Bekleidungs- und Schuhgeschäft

Schuhanzieher der Firma Max Eichenwald ca 1930 Foto Walter Häßler

Adressen Herbede

Heirat

1.Ehe Helene Hilde Joseph *17.11.1877 in Rüdinghausen, Witten; +1926

Kinder aus 1.Ehe

Elisabeth Eichenwald *25.10.1905 in Herbede; oo Sommer; +23.6.1965 in Roermond

Herta Eichenwald *12.8.1907 in Herbede; oo Julius Weinberg; Lippe; Argentinien; 1953 Witwe

Jenny Eichenwald *8.3.1909 in Herbede; ooSiegel; Emigration Chile

Lieselotte Eichenwald *23.9.1912 in Herbede; ooSzpiro; Emigration Brasilien

Doris Thea Eichenwald *1.4.1914 in Herbede; Aachen; Emigration London; Brasilien; oo Ramis

2.Ehe

22.3.1929 Helena Salomon *26.7.1886 in Aachen; +12.4.1961

Scheidung 20.8.1940

3. Ehe

9.5.1941 Ella Herzfeld verw. Romberg *7.7.1890 in Dortmund; 19.7.1944 Ankunft Stutthof; Tod

Weiterer Lebensweg

Die Tochter Elisabeth Sommer geb. Eichenwald berichtet

Mein Vater hat die Volksschule besucht und anschließend die kaufmännische Lehre in Borghorst bei Münster absolviert. Nach der Lehre war er im Geschäft seiner Mutter als Verkäufer beschäftigt. Das Geschäft war in Herbede. Dort verblieb er bis zu seiner Heirat im Jahre 1904. Nach der Eheschließung gründete er in Herbede, Hauptstraße 8, ein Geschäft für Manufacturwaren, Herren- und Kinderkonfektion. Nach dem I. Weltkrieg wurde das Geschäft in die Hauptstraße 66 verlegt und um eine Schuhwarenabteilung vergrößert. Dieses Geschäft betrieb er ungefähr bis 1931. Infolge der allgemeinen Wirtschaftskrise musste er dieses Geschäft aufgeben und war in der Folgezeit als selbständiger Vertreter in Manufacturwaren tätig. Diese Tätigkeit hat er ungefähr bis 1938 ausgeführt und war in der Zwischenzeit von Herbede nach Witten verzogen. Über seine Einkommensverhältnisse als Vertreter kann ich keine Angaben machen. 1938/39 verzog er dann nach Bochum, Goethestraße. Welche Tätigkeiten er in Bochum ausgeführt hat, weiß ich nicht. Ab September 1941 musste mein Vater wie alle Juden den Judenstern tragen und ist im Jahre 1942 deportiert worden.

Volksschule in Herbede

Kaufmännische Lehre in Borghorst

Verkäufer im elterlichen Geschäft

1931 Geschäftsaufgabe in Herbede

Bis 1938 selbständiger Vertreter für Manufakturwaren

Umzug nach Witten

1938 Umzug nach Bochum Goethestraße 9

9./10.1938 Wohnung im Pogrom zerstört

12.11.-1.12.1938 im Pogrom im Polizeigefängnis Dortmund in „Schutzhaft“

Zwangsarbeit Hilfsarbeiter

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Januar 1942 Umzug ins Judenhaus Kanalstraße 56

24.1.1942 deportiert aus Bochum nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

Ebenfalls auf dem Transport Schwägerin Elli und Nichte Ruth Eichenwald, Recklinghausen

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

15.3.1942 2. Dünamünde Aktion im Ghetto Riga; vermutlich in Bikernieki erschossen

1942 Tod in Riga

Gedenken

20.10.2007 Stolpersteine für Jacob und Ella Eichenwald, Goethestraße 9 in Bochum

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de854386

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4457596/?p=1&s=Eichenwald%20ella&doc_id=4457597

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Eichenwald&s_firstName=Jacob&s_place=Bochum&s_dateOfBirth=&cluster=true

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984 Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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