Karl Gerson
* 5.6.1878 in Rheinberg; + 1942 in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Abraham Gerson *5.7.1842 in Rheinberg; Kaufmann +7.4.1906 in Homberg
Mutter Rosa Haas *24.9.1841 in Kalkar; + 28.9.1918 in Homberg
Geschwister
Siegmund Gerson *6.4.1873 in Rheinberg; +13.5.1941 im israelitischen Asyl in Köln „Schlagaderverkalkung“ laut Sterbeurkunde
Ludwig Gerson *23.9.1874 in Rheinberg; oo Sophia Bach; +20.10.1935 in Heer, Niederlande
Johanna Gerson *20.9.1875 in Rheinberg; oo1903 Philipp Steinmann; Castrop; + April 1945 in Islington, London
Julius Gerson *21.10.1879 in Rheinberg; +16.10.1950 in Sao Paulo
Regina Gerson *26.2.1882 in Rheinberg; + 23.4.1944 in Theresienstadt
Beruf Kaufmann, Schneider
Adressen Rheinberg Moerser Straße 169, 323 und 89; Homberg, Moerser Straße 89
Heirat 9.9.1910 in Wattenscheid Johanna Kaufmann *18.1.1883 in Wattenscheid; + nach 1.10.1944 in Stutthof
Kinder
Kurt Gerson *1.6.1912 in Homberg, Abitur 1931 an der Oberrealschule Homberg, Berufswunsch Ingenieur, arbeitete bei verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter, zuletzt in München, floh von dort aus nach Holland, wurde bei seiner Rückkehr an der Grenze in Aachen festgenommen und nach Dachau verbracht, dort am 20.4.1939 entlassen, um Auswanderung nach England zu betreiben; 1940 – 1945 Soldat der Royal Army, im Oktober 1947 nach Kanada, lebte 1969 in Toronto/Kanada
Walter Gerson *25.7.1913 in Homberg; Verkäufer; 1934 nach Leipzig abgemeldet; 12.11.1935 in Leipzig, Fregestraße 30 bei Hempel; verheiratet; weiteres unbekannt
Hilda Schneider * 3.9.1917 in Homberg, Oberrealschule Homberg, 1934 von der Schule gewiesen, 1939 nach England emigriert (oo Schneider). Lebte 1981 in London
Weiterer Lebensweg
9.9.1910 Heirat und Zuzug der Ehefrau aus Wattenscheid
10.11.1938 Zerstörung der Geschäfts- und Wohnräume
Dez. 1938 Abmeldung des Manufakturwarengeschäftes
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
November 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

11.12.1941 Sammellager Schlachthofhallen Düsseldorf
11.12.1941 Transport Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf nach Skirotawa, Riga
13.12.1941 kurz vor Mitternacht Ankunft Skirotawa, Riga
14.12.1941 Fußmarsch ins Ghetto
30.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;
Tod vermutlich 30.3.1942 in Bikernieki, Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof
1.10.1944 Ankunft der Witwe Johanna in Stutthof
Gedenken
11.10.1981 Pages of Testimony in Yad Vashem für die Eltern durch Tochter Hilda
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.homberg-unterm-hakenkreuz.de/index.php/Liste_der_Juden
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006466
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006955
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-13.jpg
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=1222628&ind=2
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017