Arthur Sachs
*19.3.1914 in Werther; ✡24.6.1997 in Düsseldorf
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Feibes Feodor Meyer Sachs *11.3.1862 in Werther
Heirat der Eltern 1906
Mutter Friedrike Phillips ✡1933 in Werther
Geschwister
Hedwig Sachs *1908 in Werther; ✡1909 in Werther
Julius Sachs *25.3.1909 in Werther; oo 1939 Ilse Samuel; Tochter Ruth Sachs; 2.3.1943 nach Auschwitz
Halbgeschwister aus 1. Ehe des Vaters mit Fanni Gumbert *1869 in Hof; ✡3.6.1905 in Werther
Thekla Sachs *1894 in Werther; ✡1894 in Werther
Selma Sachs *1895 in Werther; ✡1904 in Werther
Ludwig Sachs *1895 in Werther; ✡Nov 1988 in Westminster London
Max Sachs *1898 in Werther; 1939 Berlin-Weißensee; deportiert ins Ghetto Warschau
Siegmund Sachs *20.12.1900 in Werther; 13.12.1942 nach Riga
Hanna Sachs, Abteilungsleiterin im Kaufhaus in Plauen, Vogtland; 1949 in London
Beruf –
Adressen Werther, Bielefelder Straße; Lützowstraße 10; Vlotho Langs Straße 104Bielefeld, Melanchthonstraße 23
Heirat 23.5.1941 in Werther Bertha Heilbronn * 13.12.1909 in Lengerich; ✡1991 in Bielefeld
Fotograf Julius Sachs
Kinder
Judith Sachs *12.6.1946; oo Hanneke;
Marion Sachs; oo Zukermann
Weiterer Lebensweg
1920-1928 Volksschule in Werther
30.3.1935 von Vlotho nach Werther
1939 Handelsschule
1930-11/1938 selbständig
11/1938-2/1939 arbeitslos
2/1939 -12/1941 Fahrradfabrik Göbel, als Dreher
Juni 1940 Bertha nach Wolbeck zu einem Bruder Vaters, Artur lernt dort Bertha kennen
23.5.1941 Heirat in Werther
Sommer 1941 Zwangsumzug in das Judenhaus Lützowstraße
November 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
9.12.1941 von der Gestapo von Werther nach Bielefeld verbracht
10.-13.12.1941 Sammellager im Saal der Gaststätte „Kyffhäuser“
13.12.1941 Transport mit Bussen zum Güterbahnhof Bielefeld;
13.12.1941 Transport im Zug nach Riga
15.12.1941 23 Uhr Ankunft Skirotawa; über Nacht in kalten Waggons eingesperrt
16.12.1941 Fußmarsch ins Ghetto Riga
17. 12.1941 erster Appell für die Bielefeld-Gruppe die Männer wurden zu Arbeitskommandos eingeteilt. Arbeit für die Wehrmacht im Hafen von Riga zusammen mit Heinz Wertheim.
22.12.1941 500 junge Männer aus dem vom Ghetto zum Aufbau nach Salaspils; dabei sind Leonhard, Paul und Josef Heilbronn und Otto Eichenwald
Ehefrau Bertha Sachs im Schneeräumkommando im Ghetto
12.1.1942 Schwager Leonhard Heilbronn stirbt entkräftet in Salaspils
15.1.1942 Fußmarsch nach Salaspils mit Heinz Wertheim, diese Gruppe bestand überwiegend aus Tschechen aus Brünn und Prag.
Lagerpolizist in Salaspils
15.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;
Juni 1942 Arthur kommt nach Aufbau von Salaspils ins Ghetto zurück
Arbeitskommando Stralo, Straßenbaufirma
Ehefrau Bertha 7 Wochen in Riga inhaftiert „als Zeugin“
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
September 1943 ins KL Kaiserwald
15.10.1943 – 24./25.7.1944 Außenlager Dondangen, Trainingslager der SS-Leibstandarte Adolf-Hitler
Juli -September 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und der Außenlager
24.7.1944 Panikartige Evakuierung von Dondangen I
25.7.1944 Fußmarsch von Dondangen nach Libau
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
16.8.1944 Artur verlegt nach Buchenwald
8.9.1944 Artur nach Tröglitz, „Kommando Wille“ Hydrierwerk
11/1944 Ehefrau Bertha ins „Szyrokopas“ Stutthof-Außenlager, verm. Schönwarling (Skowarcz), ein provisorisches Lager aus Finnenzelten
6.12. 1944 Transport der Ehefrau per Bahn nach Thorn, untergebracht in Stall auf einem Gutshof, Ausheben von Gräben
Jan.-Anfang März 1945 Ehefrau auf Todesmarsch nach Gottentov, unterwegs trifft sie Cousine Ruth Heilbronn, weiter nach Lauenburg altes Rittergut, Arbeitslager
10.3.1945 Befreiung der Ehefrau durch die Rote Armee in Chynowie bei Lauenburg
10.3.-13.6.1945 Bertha mit Fleckfieber 16 Wochen im Krankenhaus Lauenburg
Auflösung von Tröglitz, Transport nach Theresienstadt
8.5.1945 Befreiung Arthurs in Theresienstadt
Mai 1945 Rückkehr nach Bielefeld
16.6.1945 Bertha von Bromberg über Berlin, Braunschweig, Hannover nach Bielefeld, wo sie auch ihren Ehemann wiederfindet
7.1.1949 Umzug in die Melanchthonstraße 23, Bielefeld
1987 Bertha und Artur (Vorsitzender der SG Bielefeld) bei der Gedenksteineinweihung in Lengerich
24.6.1997 Tod in Düsseldorf
Gedenken
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Lengericher Geschichten Nr.4, Interview mit Bertha Sachs; Lengerich, 1998
Arthur Sachs, Lebenserinnerungen 1933 – 1945, Bielefeld 1986/87
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 5932); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/79684290/?p=1&doc_id=79684292
https://collections.arolsen-archives.org/archive/6989862/?p=1&s=Sachs%20Artur&doc_id=6989870
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/14421-meta-heilbronn/
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
Judith Sachs….wo kann ich sie erreichen?mfG