Gumprich Rudi

Rudi Rudolf Gumprich

*26.12.1923 in Münster; Tod 8.3.1945 in Buchenwald

Buchenwald – Häftlingsnummer 82486

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Albert Gumprich *14.4.1892 in Borghorst; Kaufman; ✡10.6.1942 in Riga

Heirat der Eltern 1920

Mutter Irma Nathan *1.5.1898 in Münster; ; ✡ 5.11.1943 in Auschwitz

Großmutter Bertha Kleeberg *12.5.1866 in Castrop, ✡31.5.1953 in Montevideo

Geschwister

Ruth Gumprich *12.8.1925 in Münster; ✡ 5.11.1943 in Auschwitz

Sonja Gumprich *9.11.1928 in Münster; ✡ 5.11.1943 in Auschwitz

Uri Gumprich *4.3.1940 in Münster; ✡ 5.11.1943 in Auschwitz

Dan Gumprich *4.3.1940 in Münster; ✡21.4.1940 in Münster

Beruf Schweißer

Adressen Münster Herrmannstraße 44

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1930-1938 Schüler der jüd. Volksschule

1934 Mitglied im „Bund deutsch-Jüdischer Jugend“ (deutsch national)

Sommer 1939 auf der Juden-Liste der Stadt Münster

1939 erzielte er mit seiner Arbeit einen höheren Verdienst als sein Vater.

17.5.1939 in Münster mit den Eltern und Schwestern bei Minderheiten-Volkszählung

27.2. 1940 jüdische Handwerk-Ausbildungsstätte in Köln, erlernt das Schweißen.

27.2.1940 zur Ausbildung in die Handwerkerschule der Synagogengemeinde in Köln. Er wohnte im Lehrlingsheim in der Agrippastraße 10: Nach der Ausbildung für ein Unternehmen für Schweiß-arbeiten (Dipl. Ing. Fritz in Köln-Kalk), als Schweißer auf Montage tätig, wie zum Beispiel bei der Reparatur einer Brücke über die Wied.

25.2.1941 Schwere Verletzungen beim Sturz von einer Brücke, Krankenhaus in Köln.

9.5. 1941 wieder in Münster bei den Eltern

14.6.1941 wieder nach Köln

5.10. 1941 zurück nach Münster

2.1.1939 Umzug zur Südstraße 44

Umzug ins Judenhaus Hermannstraße 44

Vom Münster-Transport am 13.12.1941 wegen des unter 2-jährigen Bruders Uri zurückgestellt, dann aber auf die Transportliste vom 27.1.1941 ab Gelsenkirchen gestellt

24.1.1942 Transport der Familie in das Sammellager Gelsenkirchen Wildenbruchhalle

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; mit den Eltern und Geschwistern

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

15.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

2.11.1943 Auflösung des Ghetto Riga, die Geschwister Uri, Sonja und Ruth mit der Mutter deportiert nach Auschwitz

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

19.1-20.1.1945 Rücktransport von Rudi Gumprich mit 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald, Diagnose Pleuritis

3.3.1945 Aufnahme in der Krankenbaracke 64; „R“ für Krankenrevier; „aus dem Bett in der Baracke heruntergefallen“, Unterschrift Häftlingspfleger Gymnich

8.3.1945 Tod in der Krankenbaracke 64 des KL Buchenwald, Saal 61 steht für Todesblock und massenhaft gezielte Tötung durch Phenolinjektion

Offizielle Diagnose der Lagerärzte: Sepsis bei kompl. Fraktur des rechten Oberarms

Gedenken

Grabmal der Familie Gumprich auf dem jüdischen Friedhof Münster

18.10.1999 Pages of Testimony für seine Eltern von Cousine Sonja Terhoch

2019 Gumprichstraße in Münster

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/topic/1-2-1-1_8229402?s=8229402

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster21.jpg

http://www.juedischer-friedhof-muenster.de/datenbankseite/?id=155

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster21.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Gumprich%20&s_firstName=&s_place=Muenster&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6038505?s=Gumprich%20Rudi&t=222836&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

www.spurenimvest.de/2021/02/07/kleeberg-bertha/

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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