Simon Herbert

Herbert Siegbert Simon

*3.8.1915 in Hamburg; ✡Sept 1983 in Flushing

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Max Simon *15.7.1891 in Hamburg; Kaufmann; ✡1. 10.1944 in Auschwitz

Mutter Johanna Rosenbaum *21.9.1895 in Altona; ✡7.10.1944 in Auschwitz

Geschwister

Adolf Simon *25.9.1921 in Hamburg; ✡11.6.1942 in Auschwitz

Beruf Klempner, Mechaniker

Adressen Hamburg, Grindelstieg 4

Heirat Betty Bertha Levy *15.2.12 in Berlin; ✡26.3.1942 in Riga-Biekernieki

Sohn aus erster Ehe

Uri Simon *14.7.1940 in Hamburg; ✡26.3.1942 in Riga-Biekernieki

2. Ehe mit Hilde Loeb *6.3.1923

Herbert Simon und die zweite Frau Hilde Loeb Mai1946, Foto Archiv Fred Zimmak

Sohn aus 2. Ehe

Denni Simon *1948

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Novemberpogrom, Festnahme, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

19.1.1939 Entlassung aus dem KL Sachsenhausen

17.5.1939 im Hachschara-Lehrgut Ellguth-Steinau, Falkenberg, Klein-Schnellendorf in Oberschlesien bei Minderheiten-Volkszählung; das Lager wurde 1941 aufgelöst; ein Teil ging nach Paderborn und Bielefeld

17.5.1939 Eltern und Bruder Adolf in Hamburg Rotherbaum bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 spätere Ehefrau im Hachschara Landwerk Rüdnitz bei Minderheiten-Volkszählung

6.12.1941 Transport mit Ehefrau und Sohn Uri von Hamburg nach Riga; die Eltern und Bruder Adolf standen auf der Transportliste, wurden aber gestrichen

9.12.1941 Ankunft Riga Skirotawa, Fußmarsch zum Lager Jungfernhof

26.3.1942 Tod von Ehefrau und Sohn Uri bei der Dünamünde-Aktion im Jungfernhof

Leonard Zimmak berichtet:

Fragt bitte Hilde Loeb was das Lager Salaspils ist. …

Hilde Loeb, mit der ich die ganze Zeit zusammen war, wird euch sicher erzählen, wie wir gearbeitet haben. Auch soll ein Herbert Simon von dort wieder nach Hamburg zurückgekommen sein. Er soll Amanda- oder Marthastraße in Eimsbüttel wohnen. Vielleicht erkundigt ihr euch nach ihm. Er könnte euch viel erzählen, denn auch er war in der Küche beschäftigt und haben wir beide bis wir ins Getto kamen, – gewirtschaftet.

10.4.1942 Rückkehr ins Ghetto Riga

11.6.1942 Transport des Bruders Adolf von Hamburg, Bielefeld nach Auschwitz

19.7.1942 Transport VI/2 Nr. 638 und 639 der Eltern von Hamburg nach Theresienstadt;

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

– 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

28.9.1944 Vater Max mit Transport Ek von Theresienstadt nach Auschwitz

4.10.1944 Mutter Johanna mit Transport En von Theresienstadt nach Auschwitz

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald

3.4.1945 Arbeitskommando Steinbruch (Code 53); Unterbringung im Judnblock 22

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung in Buchenwald durch US-Truppen

12.5.1945 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen

5.5.1949 Aussage von Herbert Simon im Prozess gegen SS-Sturmführer Kurt Migge

2.-12.7.1950 mit der 2. Frau Hilde und Sohn Denni auf dem US-Truppentransporter GENERAL STURGIS von Bremerhaven nach New York

1955 Einbürgerung von Herbert und Hilde Simon als US Citizen in New York

Gedenken

20.7.1987 Page of Testimony für Betty Simon von der 2. Ehefrau Hilde

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961726

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962707

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1620933

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962336

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/7115378?s=Herbert%20Simon%201915&t=222836&p=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11634619&ind=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11634757&ind=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411206-29.jpg

https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=4246

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7858); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Index to the Naturalization Petitions of the United States District Court for the Eastern District of New York, 1865-1957

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert