Erich Steinhart
*29.3.1912 in Dresden
Buchenwald – Häftlingsnummer 82736
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Oskar Steinhart *8.2.1883 in Tachau, Pilsen; Kaufmann; +5.11.1943 Riga/Auschwitz
Mutter Bertha Rosenberger *10.12.1881 in Haid, Böhmen; +5.11.1943 Riga/Auschwitz
Geschwister
Herbert Steinhart *18.1.1914 in Dresden; + 27.11.1944 im KL Natzweiler
Beruf Motorenschlosser
Adressen Dresden, Boehnischplatz 8, Sporergasse 1
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Dresden mit den Eltern und Bruder Herbert bei Minderheiten-Volkszählung
21.1.1942 Transport Leipzig-Dresden nach Riga mit den Eltern, Bruder Herbert, Onkel Max und Cousine Edith Steinhardt
23.1.1942 Ankunft Bahnhof Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Vater im Außenlager Strasdenhof
2.3.1943 Auflösung des Ghetto Riga; Eltern nach Auschwitz deportiert
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Sommer 1944 Bruder Herbert über Kauen nach Stutthof
23.8.1944 Ankunft von Bruder Herbert aus Kauen nach Stutthof
29.9.1944 Bruder Herbert weiter ins KL Natzweiler
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
27.11.1944 Tod von Bruder Herbert im Außenlager Natzweiler
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Zelten im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Gedenken
Stolpersteine für Erich, die Elten und Bruder Herbert in Dresden, Pfotenhauerstraße 16
4.8.1977 Pages of Testimony für Kurt und seine Mutter von Steinhardt- Verwandten
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1664/familie-steinhart
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de974127
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de974121
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de974125
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7188568?s=Steinhardt%201912&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11640325&ind=1
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011