Sigmund Oberndörfer
*5.8.1904 in Creglingen, Mergentheim, Tod nach dem 10.4.1945
Buchenwald – Häftlingsnummer 83293
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Oberndörfer *19.10.1869 in Creglingen; Kaufmann; +21.5.1927 in Creglingen
Heirat der Eltern 3.5.1897 in Creglingen
Mutter Pauline Pressburger *29.3.1875 in Rexingen; +30.6.1937 in Creglingen
Geschwister
Frieda Fanny Oberndörfer *5.1.1899 in Creglingen; oo 1925 Hugo Stein; 1940 New York; +20.4.1980
Cousins
Gertrude Oberndörfer *6.3.1901 in Creglingen; Frankfurt;
Sally Oberndörfer *20.5.1901 in Creglingen; 4Frankfurt; +3.7.1943Theresienstadt
Beruf Landarbeiter
Adressen Stuttgart, Heidehostraße 9
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
10.11.1936 verhaftet im Pogrom
12. 11.1938 – 18. 11 1939 „Schutzhaft“ in Dachau, Konzentrationslager
17.5.1939 in Stuttgart bei Minderheiten-Volkszählung
26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart
1.12.1941 Transport vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga
4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Außenlager Jungfernhof
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
15.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Tod nach dem 10.4.1945 vermutlich auf dem Todesmarsch
Gedenken
4.5.2008 Page of Testimony für Sigmund von Werner Frank, Neffe
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938263
http://www.alemannia-judaica.de/creglingen_synagoge.htm
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011