Nikolaus Kan, Kahan
*15.12.1895 in Warschau; +15.1.1945 in Bochum
Buchenwald – Häftlingsnummer 82551
Staatsangehörigkeit Lette
Vater Leopold Kann; Kaufmann
Mutter Rozalja Herzfeld
Geschwister –
Beruf Tischler
Adressen Riga Elisabretenska 2
Heirat Roza Binenstock; Näherin;
Kinder eins
Weiterer Lebensweg
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
6.12. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation von 1350 Juden (Häftlingsnummern 82008-83349) in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
15.1.1945 Tod im Außenlager Brüllstraße Bochumer Verein
Diagnose der Werksärzte des Bochumer Verein: Bronchpneumonie bei Phlegmone der rechten Hand; von einer Verletzungsfolge nach dem Bombenangriff ist auszugehen.
19.1.1945 Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
Die Häftlingsnummer 82551 wurde nach seinem Tod erneut vergeben an den russischen Kriegsgefangenen Wasily Browtschenko, der am 11.2.1945 aus dem Kriegsgefangenenlager bei Münster nach Buchenwald kam; die alte Arbeitskarte von Kan wurde überschrieben und zeigt noch das Kürzel 16/9 und Bm für Bochum
Gedenken
Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße; Gräberfeld V, G 28, 35/45
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6228826?s=82551&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5618332?s=82551&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4