Tobias Gutmann Prinz
*12.7.1902 in Jaroslau, Galizien; ✡13.10.1944 in Bochum
Buchenwald – Häftlingsnummer 82517
Staatsangehörigkeit Pole
Vater Cudyk Zodek Brandeis Prinz *1873 in Jaroslawl; Kaufmann; ✡ Dez.1939 Oleszyce
Heirat der Eltern 1892
Mutter Bluma Intrator *1874; ✡1904
Geschwister–
Isak Prinz *1893
Chaya Beile Prinz *1895-1896
Naftali Prinz *1897; ✡1941
Halbgeschwister aus 2. Ehe des Vaters 1905 mit Sara Freudenfall *11.2.1880; ✡1959 in Israel
Perle Prinz *1905; ✡1906
Rebeka Prinz *1907; ✡1990 Israel; oo Vunder
Marjem Prinz *1909; ✡1942 im Ghetto Lemberg ; oo Israel Lemlich
Zipora Chana Prinz *1913; ✡1942 in Oleszyce; oo Shlomo Adler
Beruf Reisender
Adressen Riga Dzirnavu Str. 39
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
Emigration nach Riga
Sommer 1941 Zwangseinweisung ins lettische „Große“ Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
18.9.1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion
13.10.1944 Fliegerangriff mit dem Toten unter den jüdischen Häftlingen
13.10.1944 Tod im Außenlager Bochumer Verein nach Fliegerangriff
Diagnose der Werksärzte des Bochumer Verein: Tod durch Bombensplitterverletzung
Bis Anfang Dezember erfolgten die Einäscherungen im Krematorium Essen oder Bochum
Gedenken
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Quellen
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11776877&ind=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6874527?s=Prinz%20Tobias&t=0&p=1
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum: das Schicksal von John Chillag. In: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004, Seite 227 bis 244
Bei diesem Thema (Holocaust) hätte man schon ordentliche Recherche und korrekte Informationen erwarten können und nicht Behauptungen wie
„DIAGNOSE DER WERKSÄRZTE des Bochumer Verein: Tod durch Bombensplitterverletzung“. Ich hätte noch nie über einen SS- oder Wehrmachtsarzt oder sonst einen Arzt gelesen/gehört der den sehr niedrigen Dienstgrad „Sturmmann“ inne gehabt hätte. Ein solcher hat ja die Meldung des Todes von Prinz unterzeichnet.
Wie kommt man zum Schluß dass dieses Dokument eine Diagnose von Ärzten wiedergibt??
Außerdem wurde Prinz in Jaroslau in Galizien (Königreich Galizien und Lodomerien, ein Kronland von Österreich – Ungarn) in 1902 geboren und nicht in einem sowjetischen Yaroslawl (auf dieser Website als „Jaroslawl“ wieder gegeben) wie bei Yad Vashem aus sowjetischer Quelle angegeben.
Sehr geehrter Herr Roman Matz,
bei dem präsentierten Dokument handelt es sich um eine
obligatorische Pflichtmitteilung eines SS-Sturmmanns aus Bochum an die SS im Stammlager Buchenwald.
Die Leichenschauen im Außenlager Bochumer Verein wurden von einem Betriebsarzt des BV vorgenommen, da der SS-Mannschaft in Bochum kein eigener Arzt zur Verfügung stand.
Daher ihr Missverständnis.