Haase Bernd

Bernd Haase

*9.3.1926 in Gelsenkirchen;

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Sally Sol Haase *22.1.1891 in Gelsenkirchen; +17.8.1944 in Auschwitz

Heirat der Eltern 1924

Mutter Carola Cossmann *1898; Tod in Stutthof nach dem 1.10.1944

Geschwister

Ingrid Haase *9.11.1928 in Gelsenkirchen; Tod in Stutthof nach dem 1.10.1944

Halbschwester Margot *14.10.1921 aus erster Ehe der Mutter; Tod USA

Beruf Schlosser; Ingenieur

Adressen Gelsenkirchen, Kaiserstraße 10, Moltkeplatz, Karl-Laforce-Straße 15

Heirat 12.7.1950 in New York Margaret Emily Schloss *19.11.1927 in Trier; +27.7.1968 in Plainfield

Kinder

Erika Haase *1.9.1952

Peter Steven Haase *20.4.1956 in New York; +4.10.1977 in Palo Alto

Karen Ingrid Haase; oo Gray

2. Ehe im Juli 1969 in New Jersey mit Erika Zink *3.7.1929 in Görlitz

Weiterer Lebensweg

1930 Vater Sally Gründungsmitglied der liberalen Gemeinde Gelsenkirchen

auf der Wahlliste vom 16.11.1930

Bernd Haase beim RjF-Sport 1935, 2. Reihe von unten 6. Von rechts

1932-1939 Jüdische Volksschule Gelsenkirchen, Lehrer zuletzt Weinstock

Schulausflug mit Rabbiner Galliner; Haase stehend, 3. von rechts

22.6.1938 Vater verhaftet, anschließend Schutzhaft im KZ

15. März 1939 Vater aus dem KL Sachsenhausen entlassen

März 1939 Bar Mitzwa in Gelsenkirchen

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Chaim Häusler

Bernd Haase erwähnt Freund Chaim Häusler, der mit ihm nach Riga deportiert wird

Vater flieht nach Entlassung aus dem KZ nach Belgien, später nach Monaco

17.5.1939 in Gelsenkirchen mit Mutter und Schwester Ingrid bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Schwester Margot in die USA emigriert

1939 bis 1940 Schlosserlehre in der Maschinenfabrik der jüdischen Schule Dortmund

Galvanisierbetrieb Adolf Walter

Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

24.1.1942 mit dem Bus in das Sammellager Wildenbruchhalle

24.-27.1.1942 im Sammellager

Freund Chaim Häusler, der mit ihm nach Riga deportiert wird; Überlebender von Buchenwald;
Schwester Gitel Häusler zusammen mit Ingrid Haase in einem Kommando in Riga

27.1.1942 Transport Gelsenkirchen über Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

14.8.1942 Vater Sally von Drancy nach Auschwitz; Tod in Auschwitz

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Gitte Häusler und Ingrid Haase auf der Liste zum Appell auf dem Blechplatz

18.7.1943 Schwester Ingrid und Gitel Häusler auf einer Appellliste nach Auflösung ihres Kommandos

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Über Riga Kaiserwald berichtet Rolf Abrahamsohn von einer gemeinsamen Arbeit; sie mussten Zementsäcke Schleppen vom Güterbahnhof Skirotawa in das benachbarte SS-Lazarett:

„Man sperrte uns im Keller ein, und da stand plötzlich eine Kiste mit Brot.“

Gegen den Rat von Bernd Haase: “Rolf, du wirst aufgehängt, wenn man dich mit dem Brot schnappt!“ nimmt er ein Brot mit für seine Mutter ins KL Riga-Kaiserwald.

2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

1.10.1944 Ankunft in Stutthof mit der Mutter und Schwester Ingrid

Tod der Mutter und Schwester Ingrid in Stutthof

März 1945 Befreiung in Stutthof

Juli 1945 Rückkehr nach Gelsenkirchen

Der Weg zum Wasser holen führte am Galgen auf dem Blechplatz im Ghetto Riga vorbei

1945 hält er seine Riga-Erinnerungen zeichnerisch fest. Gertrude Schneider gibt in ihrem Buch „Reise in den Tod“ an, dass Sie auf Haases Bild vom Blechplatz beim Wasserholen abgebildet sei.

DP Team 590 , Tübingen

3.-16.1.1947 auf dem US-Marine-Transporter ERNIE PYLE von Bremen nach New York

1951 US – Citizenship vor dem US District Court, Brooklyn, N.Y.

1958 nach High school und Abendstudium Bachelor als Ingenieur

Gedenken

4.3.1995 Pages of Testimony für seine Schwester und die Eltern von Bernd Haase

Juni 2010 Stolpersteine in Gelsenkirchen für seine Schwester und die Eltern

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

www.spurenimvest.de/2021/10/02/haeusler-gittel/

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de834036

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833890

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833876

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/74979699?s=Haase%201926&t=222899&p=1

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7263); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

NARA M1164. A card index to naturalization petitions filed in the US District Court for the Eastern District of New York from November 1925 through December 1957.

New Jersey Heiratsregister, 1915-2016

http://www.gelsenzentrum.de/bernd_haase_gelsenkirchen.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_haase.htm

http://www.gelsenzentrum.de/wahlliste_juedische_1930.htm

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Haase&s_firstName=Ingrid&s_place=Gelsenkirchen&s_dateOfBirth=&cluster=true

Videomitschnitt eines zeitzeugenschaftlichen Vortrags von Rolf Abrahamsohn aus Marl. Aufgezeichnet von Jesse Krauß am 27. Januar 2011 im Gelsenkirchener Gauß-Gymnasium für Gelsenzentrum e.V. – Gemeinnütziger Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Gelsenkirchen

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster7.jpg

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008 Seite 102

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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