Louis Gymnich
*8.8.1903 in Opladen
Buchenwald – Häftlingsnummer 4383; grüner Winkel mit S (!)
Staatsangehörigkeit Deutscher
Vater Louis Gymnich
Mutter –
Geschwister–
Nicht verwandt mit Max Gymnich aus Köln, der eigentlich Schneider hieß, Adjutant von Kommandant Krause in Riga
Beruf Philologe Dr. phil
Adressen Köln-Brausnfeld, Freidrich-Schmidt-Straße 50
Heirat bis 1945 ledig
Verlobte Charlotte Meyer-Ossenberg
Kinder
Rene Gymnich *1948
Weiterer Lebensweg
Bereits im Germanistik Studium ist er in kommunistischen Kreisen aktiv.
Abschluß zum Dr. phil. als Germanist
Einige Jahre in Hamburg, Paris und Berlin
übernimmt in Köln einige Drogerien seines Vaters.
Eine davon wird zur geheimen Zentrale der Kommunisten, hier werden Flugblätter gedruckt
10.8.1933-25.10.1933 „Schutzhaft“ in Berlin
22.6.1936 Von der Gestapo in Köln verhaftet, Rheinisches Zentralgefängnis Klingelpütz
1936 vom Sondergericht Hamm, Senatspräsident Bergmann zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt
Schreibt zwei Kriminalromane, die noch 1936 unter dem Namen seiner Verlobten im Goldmann-Verlag erscheinen: „Filmstar verschwunden“ unter ihrem Namen im. Kurz darauf der Roman „Der Kriminalfunk meldet“.
Gymnich als Strafgefangener in Siegburg
Zuchthaus Siegburg
1940 „wehrunwürdig“ erklärt
23.6.1943 als SV Schwerverbrecher nach Buchenwald; Baracke 52
1943 „Werk Buchenwald“
In Buchenwald KPD-Mitglied
Untergebracht im „Pferdestall Block 57 und 52
Blockältester in Baracke 61, Block des Todes
Veranlasst folgenden Beschluss der illegalen Lagerleitung (Auszug):
2. Der Blockälteste des Blocks 61 hat den Auftrag von den ankommenden, zur Liquidierung bestimmten Kranken möglichst viele gegen hoffnungslose Fälle aus dem Block auszutauschen.
4. Vom Tode bedrohte Kommunisten und Nazigegner werden in Block 61 aufgenommen, nehmen dort die Personalien von Ermordeten an und werden dann wieder entlassen.
22.4.1945 Eidesstattliche Erklärung über die Verhältnisse im Konzentrationslager Buchenwald
25.4.1945 von alliierter Kommission in Buchenwald entlassen
Lebt zeitweilig in der DDR, später Rückkehr nach Köln
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6047767?s=4383&t=0&p=1
https://portal.ehri-project.eu/units/de-002409-de_its_0_4-201-014-018-036_0133a_jpg
https://www.buchenwald.de/fileadmin/user_upload/apitzthilm.pdf
Lutz Niethammer (Hrsg.), Der „gesäuberte“ Antifaschismus, Die SED und die roten Kapos von Buchenwald. Dokumente, Berlin 1994
http://www.museenkoeln.de/downloads/nsd/EL-DE-Info_32-Nov-Dez%202011.pdf
Marco Pukrop, Die Darstellung von Dr. Peter Hofer in Eugen Kogons „Der SS-Staat“ – „Ein weißer Rabe unter den schwarzen Mördern im Ärztekittel“ Zeitgeschichte, 2020