Jozef Adam Mezyk
*24.11.1916 in Olpiny, Kr. Jaslo; +28.8.1990 in Chicago
Buchenwald – Häftlingsnummer 93990
Staatsangehörigkeit Pole
Vater Apollinari Mezyk
Mutter Eleonora Augustyn
Geschwister Eva, Edward, Stella, Tadeus, Zofia
Beruf Medizinstudent, Arzt, Internist, Chiropraxis, Rehabilitation
Adressen –
Heirat ledig; nach 1945 Godelieve Maria Feys *1925 in Gistel; +23.3.2018 in Cook
Sohn
Jan Mezyk *14.6.1952 in Gistel, Belgien; Arzt; oo Kathleen Hester; +9/2021
Barbara Mezyk * 1954 (?) in Chicago
Stefan Karl Mezyk *17.11.1955 in Chicago; +19.1.1956 in Chicago
Annamaria Mezyk oo James Hallagan
Isabella Mezyk oo Nicolaos Abariotis
Peter Lori Mezyk
Weiterer Lebensweg
Bis 1.9.1939 („Überfall“) Medzinstudium in Krakau
3.9.-17.9. Freiwilliger im Sanitätsdienst der polnischen Armee
Student im Kadra Zapasowa 5 (Reserveeinheit) Szpitala Okregowego in Krakau
Mitglied einer „illegalen“ polnischen Widerstandsgruppe
19.5.1941 Verhaftung durch die Gestapo in Olpiny
19.5.-2.6.1941 Gefängnis in Jaslo
2.6.-29.7.1941 Gefängnis Tarnow
29.7.1941-27.8.1944 KL Auschwitz, Häftlingsarzt
27.8.-29.10.1944 KL Neuengamme Hamburg
27.10 1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; Häftlingsarzt
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später den Verletzungen erlegen
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Baracke 51 im „Kleinen Lager“
6.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (48 000 Häftlinge)
7.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden
auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca 7000 Juden
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 befreit in Buchenwald von amerikanischen Truppen
3.5.1945 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen; will in die polnische Armee als Arzt eintreten
Abschluß des Medizinstudiums in Gent
13.5.-19.5.1953 mit Ehefrau und Sohn Jan auf der SS AMERICA von Le Havre nach New York
Mai 1953 Antrag auf US-Sozialversicherung
1958 US-Citizenship
1955 bis 1983 Niedergelassener Internist in Chicago; Chiropraxis, Rehabilitation
Dozent an den Medical Schools der Northwestern University und der Loyola University
27.8.1990 Tod in Cook, Illinois
Gedenken –
28.8.1990 Nachruf in der Chicago Tribune
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6620334?s=Mezyk%20Josef&t=0&p=1
In Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007
Illinois, Nördlicher Distrikt (Östliche Division), Einbürgerungskartei, 1926-1979
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8311); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.
Chicago Tribune vom 28.8.1990, Ex-Northwest Side Physician Joseph Mezyk, Nachruf
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010