Walter Winters
*31.12.1893 in Krefeld; † unbekannt
Beruf Kupferschmied
Heirat Elisabeth
Tochter Anneliese Winters
Sohn Walter Winters
Adresse Krefeld Hindenburg-Siedlung 42 b
Lebensweg
1921 Mitglied der KPD und kommunistischen Organisationen, wie der ›Roten Hilfe‹, der „proletarischen Freidenkerbewegung“ und dem Erwerbslosenausschuss
1925 und 1928 Stadtverordneter der KPD in Krefeld
März – September 1933 in »Schutzhaft« zusammen mit seinen Genossen Plum und Billstein
Sein Freund und Genosse Heinrich Plum beschreibt ihn so:
„Walter Winters! Der Kumpel, mit dem ich innerhalb der Bewegung am meisten zusammenarbeitete und ich darf wohl sagen, mit viel Erfolg. Oft hörte ich, dass die Arbeiter ihn einen Draufgänger nannten. Nicht zu Unrecht, denn er ist wirklich ein Mensch, der gerne mit dem Kopf durch die Wand will. Durch diese seine Eigenschaft hat er es im Leben, besonders aber in den Zuchthaus- u. K.Z.- Jahren, immer recht schwer gehabt. Einmal erlebte ich, dass er einen S.A. Mann, der mit geschultertem Karabiner dastand, an den Hals sprang. In Buchenwald ging ich mit ihm mal einen verbotenen Weg, wobei wir von einem S.S. Mann erwischt wurden. Die Folge, wir mussten strammstehen und schon spürte ich die Faust des S.S. Mannes in meinem Gesicht. Walter erging es genauso. Aber während ich, wenigstens äußerlich, nicht darauf reagierte, schnellte er gleich beim ersten Schlag, wie von einer Schlange gebissen hoch. Seine Augen sprühten Feuer und man sah deutlich wie schwer es ihm wurde, an sich zu halten. Ich kam mit einem Schlag davon, er musste wie immer mehrere einstecken. Nie habe ich ihm in den Jahren mißmutig oder voller Verdruss gesehen. Er war immer froh und heiter und jeder Zeit bereit draufzuschlagen.“
Mit Heinrich Plum und Aurel Billstein die neue illegale Parteispitze von Krefeld
Juni 1934 erneut verhaftet, verbotener Wiederaufbau der Partei
7.-9.2.1935 Großprozess gegen 25 KPD-ler vor dem Krefelder Landgericht wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“, Urteil 5 Jahre Zuchthaus
Verbüßung der Haftstrafe in Lüttringhausen (Remscheid) und Siegburg, „Schutzhaft“ in Moorlager 5 und 1

22.8.1939 mit Heinrich Plum ins Konzentrationslager Buchenwald überführt; Block 38

In Buchenwald Arbeitskommando 1 Arbeitsstatistik unter dem kommunistischen Kapos Willy Seifert und Herbert Weidlich;
Jorge Smprun beschreibt ihn:
„Walter ist einer der seltenen alten deutschen Kommunisten bei der Arbeit (Arbeitsstatistik), die nicht verrückt sind. Ich will damit sagen, die nicht aggressiv verrückt sind.“

hier ist er aktiv an Schutzaktionen für Parteigenossen beteiligt

21.9.1944 ihm werden „Hafterleichterungen“ zugestanden
8.4.1945 Befreiung von Buchenwald
Wiedereintritt in die KPD
10.12.1945 – Okt. 1946 Mitglied der ernannten Stadtverordnetenversammlung von Krefeld
Quellen
Heinrich Plum, Beschreibung Walter Winters, Tagebucheintrag vom 23.2.1948
Jorge Semprun, Was für ein schöner Sonntag, Suhrkamp 1981
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/topic/1-1-5-1_7631000?s=Arbeitsstatistik
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/topic/1-1-5-0_8018504?s=Arbeitsstatistik